Kaum eine Sportliga hat in diesem Sommer so viel Aufmerksamkeit bekommen wie die Saudi Professional League: Die Mannschaften der ersten Liga Saudi-Arabiens sind auf einer Einkaufstour, die es vorher so noch nicht gab. Dabei wechselte auch ein deutscher Spieler in den Orient, wir blicken in diesem Artikel auf den Verteidiger und auf ehemalige deutsche Spieler in der Saudi-Liga.
Viele Fans wollen verständlicherweise nichts mit der Saudi Pro League zu tun haben - die Liste an Kritikpunkten, die dem arabischen Regime vorgeworfen wird, ist zugegebenermaßen lang. Dass viele Fußballprofis gegen moralische Bedenken allerdings immun zu sein scheinen, zeigt der aktuelle Sommer: Zahlreiche Top-Stars aus den europäischen Ligen wechselten mit öffentlichkeitswirksamer Berichterstattung nach Asien.
Dabei tun sich deutsche Spieler noch sehr schwer mit einem Wechsel auf die königliche Halbinsel - aktuell steht nur ein einziger deutscher Spieler bei einem Verein der Saudi Pro League unter Vertrag. Bis 2020 gab es überhaupt noch nie einen Deutschen in der 1. saudi-arabischen Liga.
Auch in Zukunft scheint es für die deutschen Spieler nicht allzu reizend zu sein, dem Ruf des Geldes in den Orient zu folgen. So sagte auch Leon Goretzka im Sommer 2023, dass er lieber seine Karriere auf Schalke oder in Bochum beenden würde, als unter der Wüstensonne Saudi-Arabiens.
Deutsche Spieler in Saudi-Arabien - davon gibt und gab es in der gesamten Fußball-Geschichte nur drei. Selbst Fußball-Experten müssten angestrengt überlegen, welche drei Fußballspieler gemeint sind, doch das ist gar nicht nötig, wir sind ja da! In diesem Artikel werden alle Informationen rund um deutsche Spieler in der Saudi Pro League zusammengefasst.
Seit Mitte August schon wieder im Spielbetrieb: Die Saudi Pro League im Überblick
Wettbewerb |
Saudi Professional League |
Saison 2023/2024 |
Freitag, 11.08.2023 bis Montag, 27.05.2024 |
Gründungsdatum | 1975 |
Rekordmeister | al-Hilal (18 Titel) |
Amtierender Meister | Ittihad FC (Neunter Titel) |
Torschützenkönig 2022/23 | Abderrazak Hamdallah (21 Tore) |
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Transferwahn in Saudi-Arabien: Welche deutschen Spieler spielen in der Saudi Pro League?
Wir wollen euch nicht lange auf die Folter spannen - der besagte deutsche Spieler ist Robert Bauer. Bundesliga-Anhänger kennen den Verteidiger auf jeden Fall, von 2016 bis 2018 war er beispielsweise beim SV Werder Bremen, vorher und nachher war er beim FC Ingolstadt und 1. FC Nürnberg. Insgesamt kommt Bauer auf 89 Bundesliga-Spiele (sechs Scorerpunkte).
Dabei ist der 28-Jährige gut herumgekommen: Von 2019 bis 2021 spielte er zwei Jahre bei Arsenal Tula, von 2021 bis 2023 stand er in Belgien beim VV St. Truiden unter Vertrag. Dabei ist er in der Abwehr flexibel einsetzbar, sowohl in der Innenverteidigung als auch auf außen.
Saudi Pro League: Robert Bauer spielt als einziger Deutscher in Saudi-Arabien
Robert Bauer ist in Pforzheim (Baden-Württemberg) geboren und hat neben seiner deutschen auch die kasachische Staatsbürgerschaft. Für die deutsche U20 hat er sogar 13 Länderspiele gemacht, und auch in der A-Nationalmannschaft kam er auf einen Einsatz: Bei den Olympischen Spielen 2016 durfte er eine Halbzeit beim 10:0-Klantersieg gegen die Fidschi-Inseln spielen.
Sieben Jahre später steht er bei Al-Tai unter Vertrag - einem Verein, der im Ligavergleich zu den finanzschwächeren Klubs gehört: Mit 12,3 Millionen Euro Marktwert (Quelle: transfermarkt.de) hat man nur den 14. Platz von insgesamt 18. Teams inne. Gleich drei von vier Aufsteigern haben einen höheren Marktwert als Al-Tai!
Duell der Gegensätze in der Saudi Pro League: Ex-Nationalspieler gegen Ronaldo, Benzema und Co.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass Robert Bauer (geschätzter Marktwert: 800.000 €) viel Einsatzzeit sehen wird. Mit Blick auf die individuelle Klasse seiner Gegner, gerade auf der Sturm-Position (Karim Benzema, Cristiano Ronaldo, Riyad Mahrez, Roberto Firmino ...) kommt da einiges auf den Abwehrspieler zu.
Die "prominentesten" Mitspieler von Robert Bauer sind im Vergleich zu CR7, Brozovic, Ruben Neves oder N'Golo Kante No-Names: Könntet ihr, ohne nachzuschlagen, sagen, was die letzten Vereine von Virgil Misidjan (ehemals 1. FC Nürnberg), Bernard Mensah, Alfa Semedo oder Enzo Roco waren? Für Al-Tai wird es eher um den Klassenerhalt gehen - der Verein gehört auch nicht zu den vier Klubs, die vom staatlichen Investment Fond massiv subventioniert wurden.
Dritter Deutscher in Saudi-Arabien: Diese deutschen Spieler waren bereits in der Saudi Pro League unterwegs
Robert Bauer ist nicht der erste deutsche Spieler, der dem Ruf des Geldes nach Saudi-Arabien folgte - vorher schon gab es zwei Mittelfeldspieler, die in der Nationalmannschaft ebenfalls keine Unbekannten sind: Marko Marin und Amin Younes!
Marko Marin, das frühere Wunderkind von Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen, spielte im Herbst seiner Karriere bei gleich zwei Vereinen der Saudi Pro League: Im Januar 2020 wechselte er zu Al-Ahli, gut ein Jahr später wurde er für ein halbes Jahr zu Al-Raed ausgeliehen. Nach einem weiteren Stopp bei Ferencvaros Budapest beendete der Wandervogel seine Karriere im Sommer 2022.
Amin Younes dagegen ist noch nicht fertig und trainierte in der Sommerpause bei Borussia Mönchengladbach mit. Zuvor hatte er über Instagram bekannt gegeben, dass er nicht mehr weiter für Al-Ettifaq spielen würde. Zu diesem Verein der Saudi Pro League war er im Januar 2022 gewechselt - allerdings wurde er nur ein halbes Jahr später schon an den FC Utrecht in die Eredivisie ausgeliehen.
Mane, Firmino und Co.: Diese Bundesliga-Spieler spielen mittlerweile in der Saudi Pro League
Deutsche Spieler in der saudi-arabischen Liga gab es bisher also erst drei - allerdings gibt es durchaus mehr Spieler anderer Nationen, die früher bereits bei Bundesligisten unter Vertrag waren, die nun in der Saudi Pro League spielen. Alleine in diesem Sommer sind zahlreiche Ex-Buli-Spieler in die Wüste ausgewandert, wie zum Beispiel Sadio Mane (FC Bayern München), Roberto Firmino (früher TSG Hoffenheim), Robin Quaison (FSV Mainz 05) oder Marcel Tisserand (VfL Wolfsburg).
Generell scheint die Saudi Pro League in zahlreichen Ländern einen besseren Ruf zu haben, als in Deutschland: Brasilien (26 Spieler), Marokko (neun), Algerien, Portugal, (beide acht) Frankreich oder Spanien (beide fünf) sind zahlenmäßig klar überlegen. Insgesamt liegt der Marktwert der Saudi Pro League bei knapp 800 Millionen Euro (Stand: 10.08.2023).
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Die Saudi Pro League im TV und LIVE-STREAM: So werden ausgewählte Spiele von Robert Bauer exklusiv im TV und LIVE-STREAM gezeigt
Ihr wollt die Spiele von Robert Bauer, Sergej Milinkovic-Savic, Karim Benzema und Co. in dieser Saison live verfolgen? Gute Nachrichten: Die Saudi Pro League wird in dieser Saison durch DAZN übertragen! Um die Spiele verfolgen zu können, müssen diese drei Voraussetzungen erfüllt sein:
- Eine gute und stabile Internetverbindung, mithilfe einer WLan-Verbindung oder mobilen Daten
- Ein DAZN-kompatibles Gerät, mithilfe der kostenlosen App (Tablet, Handy, Smart-TV, Spielekonsole) oder im Browser (Laptop, PC)
- Ein kostenpflichtiges DAZN-Abonnement (Richtige Pakete, um die Saudi Pro League zu sehen: DAZN WORLD oder DAZN UNLIMITED)
Robert Bauer und die Saudi Pro League in Deutschland sehen: So günstig ist DAZN!
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