Die Chance ließ sich Manuel Neuer nicht entgehen. Der Nationaltorhüter war ja auch fast verpflichtet dazu, seine Heimatstadt Gelsenkirchen nach der Kritik der Engländer zu verteidigen.
"Das Wetter war auch nicht so gut, wir wissen ja, wie das ist - egal wo man ist und es Dauerregen gibt, ist es nicht so schön wie bei uns heute hier", sagte der 38-Jährige vor dem zweiten Gruppenspiel der Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Ungarn.
Was war passiert? Der britische Reporter Kaveh Solhekol berichtete für das britische "Sky" vor dem EM-Auftaktspiel der Engländer gegen Serbien von der Stadt. Und ließ kein gutes Haar an ihr. Er wolle die guten Menschen in Gelsenkirchen nicht beleidigen, erklärte er, und beschrieb anschließend, warum es dort nicht schön sei.
Englische Fans nicht begeistert
"Wir waren gerade erst vier, fünf Tage in München, einer unglaublichen Stadt", sagte der Journalist: "Gelsenkirchen ist eher das Gegenteil, wir sind im Nordwesten Deutschlands, wo früher die Stahl- und Bergbauindustrie groß war. Die ist nun weg und es ist nicht viel übrig."
So gebe es nicht viel zu tun und zu unternehmen, und viele Fans seien "nicht begeistert von dem, was Gelsenkirchen anzubieten hat". Dazu berichtete er davon, dass er in einem Restaurant nicht mit Kreditkarte zahlen konnte. Der Beitrag ist inzwischen gelöscht worden.
Das Video eines englischen Fans ist allerdings noch zu sehen. Dort bezeichnet er Gelsenkirchen als "s..thole" (“Sch..ßloch“). Auch dieser Clip ging durch die Decke.
Sogar Schalke meldet sich
Der FC Schalke 04 hatte da offenbar genug gesehen und wehrte sich mit einem ironischen Kommentar über seinen englischen Account: "Arbeitest du schon lang bei TripAdvisor?"
Wie auch immer: Trotz des aus Sicht der Engländer verbesserungswürdigen Ambientes gewannen sie ihr Auftaktspiel 1:0. "Das kennen die Engländer ja von der Insel, dass es trotzdem gute Verhältnisse für sie sind, deswegen haben sie vielleicht auch 1:0 gegen Serbien gewonnen", sagte Neuer.