Nach den Ausschreitungen im Hinspiel bei Olympique Marseille hoffen die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt auf ein friedliches Rückspiel. "Das ist die Arbeit der Exekutive. Ich bin sicher, alle handelnden Personen werden das Notwendige unternehmen, um entsprechend vorbereitet zu sein", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Philip Holzer der FAZ vor der Champions-League-Partie in Frankfurt am Mittwoch (ab 21.00 Uhr live auf DAZN).
Beim Hinspiel in Marseille Mitte September war es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Im Stade Velodrome schossen Anhänger beider Lager Pyrotechnik in andere Fanblöcke und zündeten zahlreiche Böller. Ein Eintracht-Fan wurde dabei schwer verletzt.
"Was da passiert ist, hat mich erschüttert: Es herrschten kriegsähnliche Zustände", sagte Holzer. Die Verantwortlichen von Olympique hätten nicht hingeschaut, was im Block der Olympique-Anhänger vor sich ging. "Nach dem Motto: Das ist bei uns Standard. Für mich hat sich da einmal mehr erkennen lassen, dass insbesondere der französische Staat in Bereichen Teile seiner Gesellschaft abgeschrieben hat. Und da kann ich nur sagen: Gnade uns Gott, dass wir dieselbe Entwicklung in Deutschland nicht erleben."
Dennoch blickt Holzer auch kritisch auf das Verhalten von Teilen der eigenen Anhänger. "Das Zeigen des Hitlergrußes ist absolut zu verurteilen und das Schießen von Pyrotechnik in andere Blöcke ist ein No-Go", sagte der 56-Jährige: "Der mahnende Satz von Axel Hellmann war unmissverständlich und richtig: Muss es erst Tote geben?"