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Die letzte Party ist gefeiert: Frankfurts Martin Hinteregger beendet überraschend seine Karriere

Die letzte Party ist gefeiert: Frankfurts Martin Hinteregger beendet überraschend seine KarriereGetty Images

Europa-League-Sieger Martin Hinteregger (29) hat überraschend sein Karriereende verkündet. Wie sein Verein Eintracht Frankfurt mitteilte, wurde Hinteregger beim SGE-Vorstand persönlich vorstellig mit der Bitte, seinen bis Sommer 2024 laufenden Vertrag sofort aufzulösen. Die Eintracht schreibt von "intensiven Gesprächen mit dem Spieler und dessen Berater Christian Sand", sowie mit Trainer Oliver Glasner. Am Ende ist der Bundesliga-Klub dem Wunsch des Spielers nachgekommen.

Hinteregger kam im Winter 2019 zunächst per Leihe zur Eintracht, wurde im folgenden Sommer fest vom FC Augsburg verpflichtet und absolvierte seitdem 136 Pflichtspiele für die Adlerträger. In der abgelaufenen Saison gewann der ehemalige österreichische Nationalspieler mit Frankfurt die Europa League. "Ich hatte bereits im vergangenen Herbst erste Gedanken, nach der Saison aufzuhören", wird Hinteregger zitiert. 

Eintracht wird überrascht

Weiter heißt es: "Ich habe mich sportlich in einer schwierigen Phase befunden: Meine Leistungen waren schwankend. Die Siege haben sich nicht mehr so gut angefühlt, dafür tat jede Niederlage doppelt so weh. Mein Leistungsschub im Frühjahr und unsere gemeinsamen Erfolge in der Europa League haben mich dann umso mehr motiviert, mich mit einem großen sportlichen Erfolg zu verabschieden. Den Sieg in der Europa League habe ich deswegen so ausgiebig genossen, weil ich da schon wusste, dass es meine letzte große Siegesfeier mit den fantastischen Fans in dieser Stadt sein würde, die meine zweite Heimat geworden ist."

Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche gestand, dass der Verein von Hintereggers Entschluss überrumpelt wurde. "Martins Entscheidung kam für uns unerwartet", sagt Krösche, "aber er hat uns seine Perspektive und Gründe eindrücklich und überzeugend dargelegt. Daher war es für uns keine Frage, diesem sportlich schmerzlichen, aber menschlich nachvollziehbaren Wunsch zu entsprechen." 

Zusammenhang mit dem "Hinti-Cup" bleibt offen

Ob Hintereggers Rücktritt verbunden ist mit den Schlagzeilen, die er unfreiwillig mit dem von ihm organisierten Hinti-Cup gemacht hat, ließ der Verteidiger offen. Um das Event in seiner österreichischen Heimat Kärnten zu veranstalten, hat Hinteregger mit dem Geschäftspartner Heinrich Sickl zusammengearbeitet, der der extrem Rechten zugeordnet wird. Auch im Nachhinein distanzierte Hinteregger sich nicht von dem FPÖ-Politiker und griff stattdessen den Journalisten an, der den Fall ans Licht brachte.

Auch dazu äußerte sich Hinteregger nun noch einmal. "In den vergangenen Wochen haben sich rund um meinen "Hinti-Cup", den ich mit Herzblut und besten Gewissens ausgetragen habe, einige Themen ergeben, deren Tragweite mir erst im Nachhinein klar geworden ist. Emotionale, vielleicht unbedachte Worte von mir haben zu Irritationen geführt und dafür möchte ich mich entschuldigen. Das bedaure ich sehr. Um es nochmal ganz klar zu sagen: rechtes, intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste. Wer mich kennt, weiß das", heißt es in der SGE-Meldung. 

Auch Krösche ging nochmal auf den Fall ein und sagte: "Martins Schritt verdient Respekt und Anerkennung. Nicht zuletzt aufgrund seiner aufrichtigen Entschuldigung für sein Verhalten in den zurückliegenden Tagen und Wochen und seiner deutlichen und glaubhaften Distanzierung von rechtem Gedankengut bleibt er in Frankfurt als verdienter Spieler und Europapokalsieger immer willkommen. Wir hoffen, dass er seinen Weg nach der aktiven Karriere findet und wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“