Ein Jahr nach dem sensationellen Triumph von Sevilla verlassen die Europapokalhelden von Eintracht Frankfurt die Mainmetropole nach und nach. Daichi Kamada und Evan Ndicka haben sich entschlossen, ihre Verträge nicht zu verlängern. Ndicka arbeitet mittlerweile für die AS Rom, Kamada hat noch bei keinem neuen Verein unterschrieben. Und mit Djibril Sow verlässt jetzt ein dritter Leistungsträger und Startelfspieler des Europa-League-Finals von 2022 die Eintracht vorzeitig.
Sow steht eigentlich noch bis 2024 unter Vertrag. Damit Frankfurt aber noch eine Ablöse erzielen kann, verlässt der 38-fache Schweizer Nationalspieler die Adler jetzt schon. Und es geht in die Stadt seines größten Triumphs: Sow ist auf dem Weg zum FC Sevilla, um dort am Mittwoch den Medizincheck zu absolvieren. Das berichten zahlreichen Medien übereinstimmend.
Sow soll der Eintracht bis zu 14 Millionen Euro Ablöse einbringen. Das ist in etwa so viel, wie der Bundesligist vor vier Jahren an die Young Boys Bern überwiesen hat, um den Mittelfeldantreiber zu verpflichten. Und die Verpflichtung hat sich ausgezahlt: Sow zählte vier Jahre lang zum unangefochtenen Stammpersonal, überzeugte stets mit Professionalität, Engagement und Laufstärke. Der 26-Jährige kommt auf 160 Pflichtspiele für die SGE und war in den vergangenen vier Jahren entscheidend beteiligt am Europapokaltraum, den die Eintracht derzeit lebt.
Mit dem FC Sevilla bleibt Sow wie im Vorjahr mit Frankfurt in der UEFA Champions League vertreten und spielt ausgerechnet erneut für den amtierenden Europa-League-Sieger. Auch ein Wechsel zu Lazio Rom stand im Raum. Die Entscheidung fiel aber zugunsten der Andalusier aus, bei denen Sow einen Fünfjahresvertrag unterschreiben soll.
Bei Eintracht Frankfurt ist man auf den Abgang nicht unvorbereitet. Mit Ellyes Skhiri haben die Hessen einen zentralen Mittelfeldspieler mit ähnlichem Profil verpflichtet, der in den vergangenen vier Jahren beim 1. FC Köln in etwa dieselbe Verlässlichkeit abspulte und damit dasselbe Standing genoss wie Sow bei der Eintracht. Auch auf den 19-jährigen Hugo Larsson, der für neun Millionen Euro und als Stammspieler aus Malmö kam, halten sie in Frankfurt trotz des jungen Alters schon große Stücke.