Präsidentin Nicole Kumpis von Zweitligist Eintracht Braunschweig hat die fehlende Diversität in Fußball-Führungspositionen bemängelt. "Ich finde es traurig, dass wir im Jahr 2022 darüber reden müssen, dass ich die einzige Frau in den drei Profiligen bin", sagte Kumpis im Interview mit dem Nachrichtenportal watson .
Gleichzeitig erkenne sie darin aber "auch eine Chance. Ohne diese Besonderheit wäre ich nicht so viel in den Medien und könnte keine Themen platzieren", ergänzte sie. Dabei gehe es ihr in erster Linie um die Thematisierung von Diversität und Nachhaltigkeit, die dadurch eine höhere Reichweite erhielten.
Nach 127 Jahren die erste Frau als Präsidenten
Als Grund dafür, dass in ihrem Sport zu wenig Frauen in Führungsposition gebracht werden, sieht Kumpis gesamtgesellschaftliche Probleme, beispielsweise veraltete Rollenbilder in der Kinderbetreuung. Diese strikte Rollenverteilung "müssen wir aufbrechen, weil es sonst auch in Zukunft nicht dazu kommt, dass Frauen in der ersten Reihe stehen".
Kumpis sieht jedoch auch andere Frauen in der Verantwortung, selbst Initiative zu ergreifen und "mutiger" zu sein. Trotz noch lückenhafter Rahmenbedingungen, "würde ich es mir wünschen, dass Frauen nach außen gehen und Führungspositionen anstreben". Die frühere Vize-Präsidentin der Eintracht wurde im März 2022 zur Präsidentin gewählt. In der 127-jährigen Vereinsgeschichte ist sie die erste Frau, die das Amt bekleidet.