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Emre Can exklusiv über seine Zeit beim FC Bayern: "Es hat mich sauer gemacht"

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Emre Can exklusiv über seine Zeit beim FC Bayern: "Es hat mich sauer gemacht"Getty Images

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Emre Can hat im Profi-Fußball schon viel gesehen. Der heutige Profi von Borussia Dortmund spielte unter anderem beim FC Liverpool, Juventus Turin und beim FC Bayern. In DAZN "Unfiltered" spricht der 29-Jährige über seinen Wechsel als junger Profi nach München und die Schwierigkeiten zu Beginn an der Isar. Außerdem verrät er, wie extrem ehrlich er von Trainer Pep Guardiola behandelt wurde und was ihm mit Mario Gomez auf der Ersatzbank geraten hat.

Das komplette Feature " UNFILTERED mit Emre Can "ist auf DAZN abrufbar.

Emre Can exklusiv bei DAZN in Unfiltered über ...

… seinen Wechsel zum FC Bayern

"Am Anfang ist mir das nicht schwergefallen. Wenn Bayern München ruft, denkst du nur: Boah, krass, ich will bei Bayern spielen! Das ist das Größte, was es in Deutschland gibt. Schwieriger war es, als der Hype etwas nach unten ging, ich zwei, drei Monate in München war und dort niemanden kannte. […] In Frankfurt kannte ich jede Ecke, in München war es eine komplett andere Welt. Aus der Nordweststadt an die Säbener. Klar gab es auch mal Gedanken: Ey, geh einfach zurück nach Frankfurt, da hast du ein schönes Leben. Aber dann gab's auch andere Gedanken: Nee, ich will es nach ganz oben schaffen, ich will sehr erfolgreich im Fußball sein. Das habe ich dann durchgezogen."

… seine Anfangszeit in München

"Ich war komplett alleine. Ich bin am Internat abgesetzt worden, bin in mein Zimmer gegangen, ab da kannte ich keinen Menschen in München. Keinen. Im Internat haben damals einige gelebt, auch David Alaba. Damals hat man mich immer fertig gemacht wegen meines "isch, isch, isch", weil ich aus Frankfurt kam (schmunzelt). Für mich war's normal, die haben anders geredet. Die Anfangszeit war cool, aber nach ein paar Monaten war's schwierig. Ich habe meine Eltern vermisst; damals war es nicht so einfach, von Frankfurt nach München zu kommen. Freunde konnten auch nicht kommen, die waren noch in der Schule."

Emre Can FC Bayern München David AlabaGetty Images

… die Ersatzbank beim FC Bayern

"Ich kannte es aus der Jugend, dass ich nur gespielt habe und einer der besten war. Dann war ich auf der Bank und konnte das persönlich sehr schlecht einordnen. Es hat mich sauer gemacht, dass ich nicht gespielt habe, ich konnte das nicht einsehen, dass ich auf der Bank sitze. Ich weiß noch, als wir einmal in China waren und ich in einem Freundschaftsspiel nicht gespielt habe. Damals saß Mario Gomez neben mir und meinte: 'Junge, was ist los?' Ich meinte dann, ich spiele so wenig, das kann doch nicht sein. Dann sagt er: 'Was willst du eigentlich? Du bist 17, 18 Jahre. Guck mal, was das für eine Mannschaft ist. Du trainierst hier mit, hast ein paar Minuten Einsatzzeit. Wenn ich in deinem Alter hier wäre, wäre ich einfach nur froh.' Aber das war ich nicht, ich war vom Typ her nicht so. Im Jahr, als sie das Triple gewonnen haben, habe ich sieben Einsätze gehabt. Wenn ich jetzt zurückdenke, kann ich sagen: Als 17-, 18-Jähriger war das schon eine gute Leistung."

… Gespräche mit Pep Guardiola

"Er war extrem ehrlich zu mir. Er meinte: Emre, sie haben das Triple gewonnen, ich bin der neue Trainer, du bist jung, musst dich beweisen und ich glaube nicht, dass du viel Einsatzzeit haben wirst. Das konnte ich gut einschätzen und habe das respektiert. Dann habe ich zu mir gesagt: In dem Alter musst du Fußball spielen auf einem Topniveau."

… eine Kontaktperson in München

"In München hat mir eine Person am meisten geholfen, das war Gertrude Wanke. Sie hat damals mit uns im Internat gelebt, ich habe heute noch guten Kontakt zu ihr. Sie hat mir beigebracht, wie man Auto fährt, da war ich noch 16 oder 17. Sie hat mir bei den Hausaufgaben geholfen, hat mir Wäsche waschen und Disziplin und ganz viele wichtige Dinge für das Leben beigebracht. Sie ist sehr wichtig in meinem Leben."

… sein Motto

"Mein Motto im Leben war immer: Egal, ob Putzfrau oder Präsident, versuche jeden Menschen gleich zu behandeln. Klar ist das nicht immer möglich. Aber das habe ich versucht, über die Jahre mitzunehmen."

... seinen Sprung in den Herrenfußball

"Das schwierigste Jahr in meiner Karriere war der Sprung in die Herrenmannschaft. Ich habe damals die U17-WM in Mexiko gespielt, dann kam ich zurück und sollte als 17-Jähriger in der zweiten Mannschaft der Bayern in der Regionalliga spielen. Ich hatte einen Spielstil, bei dem ich den anderen körperlich überlegen war und wenn ich den Ball hatte immer an drei, vier Spielern vorbeilaufen konnte. Im Herrenfußball, auch wenn's die Regionalliga war, ging das nicht. Ich musste mich daran gewöhnen, meine Leistungen haben nicht mehr gestimmt, ich war nicht mehr der Beste und habe nicht gut gespielt. Viele haben sich auch gefragt: Was ist mit dem Jungen los? Schafft er es nicht mehr? Ich habe ein Jahr gebraucht, dann ging es aber wieder bergauf."

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