Bayern München wird den auslaufenden Vertrag mit seinem bei einigen Fans umstrittenen Sponsor Qatar Airways nicht verlängern. Das gab der deutsche Fußball-Rekordmeister am Mittwoch bekannt. Die Zusammenarbeit ende "einvernehmlich nach fünf gemeinsamen, sehr spannenden Jahren", hieß es in einer Mitteilung des Klubs. Die Partnerschaft bestand seit 2018 und soll den Bayern 25 Millionen Euro pro Saison eingebracht haben. Sie läuft zum 30. Juni aus.
"Der FC Bayern München und Qatar Airways haben erfolgreich zusammengearbeitet und voneinander gelernt", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und bedankte sich bei Akbar Al-Baker, dem CEO von Qatar Airways. Dieser sprach von einer "über all die Jahre fruchtbaren Zusammenarbeit. Der FC Bayern München ist ein großartiger Fußballklub, dessen Spiele wir mit Freude und Leidenschaft geschaut haben".
Die Verbindungen zur arabischen Welt "werden bleiben", teilten die Münchner weiter mit: "Beide Partner haben aktiv einen Austausch zwischen den Kulturen gefördert." Dadurch seien Freundschaften entstanden, die ebenfalls "weiter bestehen werden". Von der aktiven Fanszene wurde die Verbindung wegen der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland von 2022 von Beginn an kritisch gesehen. 2021 kam es deswegen zu einem Eklat bei der Jahreshauptversammlung der Bayern.
Neuer Sponsor noch offen
Die Entscheidung zur Trennung überrascht. Erst vor knapp zwei Wochen hatte Präsident Herbert Hainer von Gesprächen über eine Verlängerung berichtet. "Es geht uns neben finanziellen und den rechtlichen auch um die sozialen Aspekte", sagte er und kündigte an: "Wir reden mit Qatar Airways und dann schauen wir, was rauskommt."
Chefkritiker Michael Ott reagierte erleichtert. "Das sind unglaubliche Neuigkeiten, damit habe ich nicht gerechnet", sagte er dem SID. Die Trennung komme "völlig unerwartet, ist aber umso schöner". Er sprach von einem "Erfolg der aktiven Fanszene". Via Twitter dankte er den Unterstützern und rief ihnen zu: "Gemeinsam sind wir stark!"
Wer den Trikotärmel der Bayern künftig zieren wird, ist noch nicht final entschieden. Ott hofft auf einen Partner, "der bestimmte Grundwerte berücksichtigt".