Thomas Tuchel kennt das Gefühl, vom FC Bayern dominiert zu werden, aus zahlreichen Duellen nur zu gut - auch deswegen fiebert der neue Trainer der Münchner auf einen Perspektivwechsel hin. "Ich glaube sehr an das Potenzial und freue mich, auf der anderen Seite zu stehen und unseren Gegnern hoffentlich das Gefühl zu vermitteln, dass man sich manchmal chancenlos fühlt", sagte der 49-Jährige im Vereins-TV der Münchner.
Als Trainer von Mainz 05, Borussia Dortmund und auch Paris St. Germain habe er "einige bittere" Niederlagen gegen den Rekordmeister erlitten, erinnerte sich Tuchel - aber auch einen besonders süßen Erfolg gefeiert: "Mein erster Bundesligasieg war gegen die Bayern, mit Mainz", erinnerte sich Tuchel an das 2:1 der 05er am dritten Spieltag der Saison 2009/10 über den von Louis van Gaal trainierten späteren Double-Gewinner.
Von 18 Vergleichen mit den Münchnern (19:40 Tore) gewann Tuchel fünf - drei davon zwischen 2009 und 2011 mit den kleinen Mainzern sowie zwei mit dem BVB, gegen den er am kommenden Samstag im Bundesliga-Gipfel auch sein Debüt auf der Bayern-Bank feiert. Mit Paris verlor er das Champions-League-Finale 2020 in Lissabon gegen die Münchner mit 0:1.
"Riesiges Standing" des FC Bayern
Bei seinen Stationen im Ausland sei ihm der Stellenwert des Vereins noch einmal bewusster geworden, erklärte der Nachfolger des überraschend freigestellten Julian Nagelsmann. Der FC Bayern sei "einer der allergrößten Klubs in Europa", er genieße international ein "riesiges Standing", verfüge über eine "unglaublich attraktive, starke Mannschaft", zählte Tuchel auf und schlussfolgerte: "Da muss man nicht lange überlegen."