Der FC Barcelona befindet sich in der wohl turbulentesten Phase seiner Vereinsgeschichte. Sportlich läuft es zumindest in der Meisterschaft nach Wunsch, die Meisterschaft ist den Katalanen kaum noch zu nehmen. Doch abseits des Platzes gibt es mehrere Themen, die der Klubführung um Präsident Joan Laporta Kopfschmerzen bereiten.
Jüngst wurde der "Fall Negreira" publik, in dessen Zuge Barca Korruption vorgeworfen wird. Über mehrere Jahre ist ein Millionenbetrag an das Unternehmen des früheren Schiedsrichterchefs Jose Maria Enriquez Negreira geflossen.
Die Zahlungen bestreitet der Klub nicht, aber im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft, die eine Absicht der Korruption erkennen will, behauptet Barca, die Gelder seien für Beraterdienste gezahlt worden. Bei einem Schuldspruch könnten den Blaugrana drakonische Strafen drohen, die UEFA berät offenbar bereits über einen Ausschluss aus dem Europapokal.
Und da wäre ja auch immer noch die finanzielle Schieflage, in der sich Barca befindet. Milliardenschulden belasten den Klub und erschweren die Registrierung neuer Spieler oder von Vertragsverlängerungen mit Eigengewächsen wie Gavi. Inmitten dieser Situation hat Barcelona jetzt endgültig den Startschuss für das großangelegte Infrastrukturprojekt "Espai Barca" gegeben. Dieses umfasst vordergründig die Renovierung des in die Jahre gekommenen Camp-Nou-Stadions, beinhaltet aber auch Investitionen in andere Abteilungen des Vereins.
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1,45 Milliarden Euro für "Espai Barca"
Die lange ungeklärte Finanzierung des Vorhabens ist nun gesichert. Schwindelerregende 1,45 Milliarden Euro soll das Gesamtprojekt kosten, die Summe leiht sich Barca von insgesamt 20 Geldgebern. Damit verdoppeln sich die vorhandenen Verbindlichkeiten auf einen Schlag. Doch der Klub versichert, dass die Rückzahlung gewährleistet ist. "Die Darlehen verteilen sich auf mehrere Schritte, über fünf, sieben, neun, 20 und 24 Jahre, mit einer flexiblen Struktur", hieß es.
Die Rückzahlungen sollen beginnen, sobald die Umbauarbeiten abgeschlossen sind und die Einnahmen des runderneuerten Stadions sprudeln. Der Klub rechnet mit Gesamteinnahmen von rund 247 Millionen Euro jährlich aus dem Betrieb des Camp Nou. Die Umbauarbeiten sollen alles in allem gut drei Jahre dauern, in der kommenden Saison weicht Barca für seine Heimspiele ins Olympiastadion von Barcelona aus. Zur Saison 2024/25 soll die Rückkehr ins Camp Nou erfolgen, allerdings mit reduzierter Kapazität.