Paukenschlag beim WM-Titelanwärter Frankreich: Ein Trio um Kapitänin Wendie Renard (32) hat knapp fünf Monate vor der Fußball-Weltmeisterschaft den Rückzug aus dem französischen Nationalteam verkündet. Die Star-Verteidigerin von Olympique Lyon teilte am Freitag in den Sozialen Netzwerken mit, sie könne "das derzeitige System nicht länger unterstützen, weit entfernt von den Anforderungen der höchsten Ebene".
Kurz darauf schlossen sich die Stürmerinnen Kadidiatou Diani (27) und Marie-Antoinette Katoto (24) an. Auch die beiden Spielerinnen von Paris St. Germain erklärten ihren Rücktritt. Sie forderten in den Sozialen Netzwerken "notwendige Änderungen" im Management des Teams. Aktuell sei man in Frankreich "weit entfernt von den Anforderungen der höchsten Ebene".
Der französische Fußballverband (FFF) bekräftigte in einer Erklärung, dass "kein Individuum über der Institution französische Nationalmannschaft" stehe und kündigte an, dass sich das Exekutivkomitee am kommenden Dienstag mit der Angelegenheit befassen werde.
Renard fürchtet um ihre Gesundheit
Es sei "ein trauriger, aber notwendiger Tag, um meine mentale Gesundheit zu bewahren", sagte die 142-malige Nationalspielerin Renard. Unter solchen Bedingungen werde sie nicht an der Endrunde in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) teilnehmen, so die achtmalige Champions-League-Siegerin.
Die französische Nationaltrainerin Corinne Diacre erwähnt Renard in ihrem Statement nicht, ihre Beziehung gilt aber als belastet. Diacre hatte der 1,87 Meter großen Innenverteidigerin 2017 die Kapitänsbinde abgenommen, im Herbst 2021 erfolgte die Rolle rückwärts. In der jüngsten Länderspielpause hatte Renard ihr Team noch beim "Tournoi de France" angeführt. Beim Heim-Einladungsturnier holten Les Bleues zwei Siege gegen Dänemark und Uruguay sowie ein Remis gegen Norwegen.
Bei der EM im vergangenen Sommer waren die Französinnen im Halbfinale gegen den späteren Vize-Europameister Deutschland (1:2) ausgeschieden. Im Frauenbereich hat die Grande Nation noch keinen großen internationalen Titel gewonnen, bei der WM trifft Frankreich in Gruppe F auf Brasilien, Jamaika und Panama.