Adi Hütter hat bei Eintracht Frankfurt Spuren hinterlassen. Wenn es auch nicht für einen Titel mit den Adlern reichte, so hatte der österreichische Trainer doch zum Beispiel seinen Anteil am phänomenalen Europapokalsieg 2022 unter der Riege von Nachfolger Oliver Glasner. Schließlich stürmte die Eintracht einst mit Hütter in der Saison 2018/19 erstmals bis ins Halbfinale der Europa League.
Zudem qualifizierte sich die Eintracht 20/21 erst unter Hütter als Bundesligafünfter für den Wettbewerb, der dann ein Jahr später in Sevilla im Finale gegen die Glasgow Rangers gewonnen wurde. Auch im Pokal war das Abschneiden mit dem Halbfinale 2020, das gegen den FC Bayern verloren ging, erfolgreich. Drei erfolgreiche Jahre am Main, die etwas abrupt, mies kommuniziert und mit einigen Störgeräuschen endeten: Den Abgang zu Borussia Mönchengladbach haben die Anhänger der Eintracht ihrem Ex-Coach nicht wirklich verziehen.
In Gladbach wurde Hütter auch nicht glücklich, schon nach einer Saison endete die Zusammenarbeit. Im Sommer 2022 war das, seitdem ist Hütter, der vor seiner Zeit in Frankfurt mit den Young Boys Bern Schweizer und mit RB Salzburg österreichischer Meister wurde, vereinslos. An Anfragen mangelte es ihm in dieser Zeit nicht, wie er erst kürzlich im Interview mit dem kicker erzählte.
Hütter und die Traumfabrik Premier League
Dort sprach Hütter auch offen von seinem Traum: ein Engagement als Cheftrainer in der Premier League. "Daran arbeiten wir", so der 53-Jährige, "möglicherweise ergibt sich die eine oder andere Option. Es gab schon im vergangenen Jahr mehrere interessante Anfragen, auch aus der Premier League. Das wäre aber zu früh gekommen."
Die "eine oder andere Option" ist mittlerweile offensichtlich konkreter geworden. So meldet der Kurier, dass Hütter im Sommer Trainer von Crystal Palace wird. Der Londoner Klub war zuletzt unter Patrick Viera in Abstiegsnöte geraten, installierte Urgestein Roy Hodgson, drei Siege später sind die Fahrwasser wieder ruhiger. Im Sommer muss trotzdem eine neue Lösung her, schließlich kehrt Hodgson dann in den Ruhestand zurück.
Viel Offensivpower in England
Laut Kurier hat Palace mit Hütter dafür den richtigen Trainer gefunden. Er soll seinen Assistenztrainer Klaus Schmidt mitbringen, obwohl der erst kürzlich Cheftrainer beim SCR Altach wurde, wo Miroslav Klose seinen Posten räumen musste. Sollte es zu einer Zusammenarbeit kommen, wäre Hütter nach Ralph Hasenhüttl (FC Southampton, 2018-2022) der zweite österreichische Trainer in der Geschichte der Premier League.
"Es gibt dort keinen langweiligen Fußball", schwärmt Hütter im kicker-Interview von seiner Traumliga, "es geht rauf und runter. Die vorderen Teams sind kaum zu schlagen, doch auch die Mannschaften ab Tabellenplatz 8 wie Everton oder Bournemouth spielen immer nach vorne. Es geht nicht darum, ohne Ende Ballbesitz zu haben. Deshalb glaube ich, dass ich mit meiner Idee vom Fußball sehr gut in diese Liga passen könnte - zumal es dort viele schnelle Spieler gibt."