Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn kann das fehlende Bekenntnis des Klubs zu seinem Boss "absolut nachvollziehen". Es sei verständlich, wenn Präsident Herbert Hainer sage, "wir wollen uns jetzt auf das Sportliche, auf den Gewinn der deutschen Meisterschaft konzentrieren. Genau das sage ich ja auch", betonte Kahn in Sport Bild . Alles andere, sagte er weiter, "werden wir danach miteinander besprechen. Kritisch und auch selbstkritisch, denn natürlich gibt es Dinge, die wir besser machen können."
Kahn ist nach den vielen Enttäuschungen in dieser Saison in die Kritik geraten. Hainer war Fragen zur Zukunft des früheren Keepers zuletzt ausgewichen. Entscheidungen werden bei einer Aufsichtsratssitzung des Rekordmeisters am 31. Mai erwartet. Kahn will nicht aufgeben: "Meine Stärke waren immer mein Fokus und mein Wille. Nur so konnte ich mich in meiner aktiven Karriere und danach entwickeln und erfolgreich sein."
Kahn beeindruckt von Tuchel
Vorwürfe, als Vorstandschef unnahbar zu sein, wies Kahn zurück. "Wir haben inzwischen mehr als 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist schlicht und einfach nicht mehr möglich, alle morgens persönlich zu begrüßen", sagte der 53-Jährige. Es sei "einfach nicht richtig, was mir in diesem Zusammenhang manchmal unterstellt wird. Es wird immer darüber geredet, Oliver Kahn wäre von Beratern umgeben. Ich weiß nicht, wo die alle vermutet werden."
Beeindruckt zeigte sich Kahn trotz bislang fehlender Ergebnisse vom neuen Trainer Thomas Tuchel. Er spüre, "wie er mit seiner Art und Ansprache die Spieler nicht nur in den Köpfen erreicht, sondern sie auch emotional packt. Wenn ich seine Ansprachen höre, würde ich am liebsten selbst auf den Platz laufen, um es allen zu zeigen, die glauben, dass der FC Bayern nach zehn Meisterschaften in Folge jetzt straucheln könnte."