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Gilt in der Relegation die Auswärtstorregel?

Gilt in der Relegation die Auswärtstorregel?Getty Images

Das Zittern und Bangen erreicht den Höhepunkt, in der Relegation treffen der VfB Stuttgart und der Hamburger SV aufeinander. Nur ein Team kann in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga mitspielen. Dem Verlierer der beiden Entscheidungsspiele steht mindestens ein (weiteres) Jahr Zweitklassigkeit bevor.

Der Modus der Relegation ist relativ einfach. Es gibt ein Hin- und ein Rückspiel, wer über den Zeitraum der zwei Spiele mehr Tore geschossen hat, spielt kommende Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Sollte es nach 180 Minuten unentschieden stehen, gibt es eine Verlängerung und gegebenenfalls ein Elfmeterschießen. Aber was ist eigentlich mit der Auswärtstorregel?

Im Europapokal wurde die Auswärtstorregel inzwischen abgeschafft. Und auch in der Relegation gehört die Regel der Vergangenheit an. Das hat einen einfachen Grund: In der Relegation gelten die Statuten der UEFA. "Die Relegationsspiele werden als Hin- und Rückspiel entsprechend den Bestimmungen der UEFA-Klubwettbewerbe ausgetragen, die für die Austragung von Spielen im K.-O.-System gelten", heißt es in der Spielordnung der DFL. Gleiches gilt für die Relegation zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga.

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Relegation: Diese Duelle wurden durch die Auswärtstorregel entschieden

Bedeutet also: Die Auswärtstore spielen keine Rolle mehr, sollte es nach 180 Minuten oder nach der Verlängerung unentschieden stehen. Das ist durchaus eine wichtige Änderung, betrachtet man die Historie der Relegation. Denn seit der Wiedereinführung der Relegation zwischen 1. Bundesliga und 2. Bundesliga im Jahr 2009 entschied die Auswärtstorregel gleich dreimal über den Ausgang des Duells.

Als die Auswärtstorregel die Relegation entschied

JahrDuellHinspielRückspiel
2014Hamburger SV vs. Greuther Fürth0:01:1
2019VfB Stuttgart vs. Union Berlin2:20:0
2020Werder Bremen vs. 1. FC Heidenheim0:02:2

Übrigens: Als die Relegation zwischen 1982 und 1991 erstmals existierte, gab es keine Auswärtstorregel. Damals wurde im Falle eines Gleichstandes nach Hin- und Rückspiel ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz angesetzt. Stand es auch in diesem Spiel nach 90 Minuten remis, folgte eine Verlängerung und - falls nötig - ein Elfmeterschießen.

Auf diese Weise rettete sich unter anderem Borussia Dortmund 1986 vor dem Abstieg. In der Relegation traf der BVB damals auf den Zweitligisten Fortuna Köln. Das Hinspiel in Köln endete 2:0 für die Fortuna. Im Rückspiel erzielte BVB-Stürmer Jürgen Wegmann erst in der 90. Minute den Treffer zum 3:1 und erzwang ein Entscheidungsspiel. Dieses wurde in Düsseldorf ausgetragen, die Dortmunder machten kurzen Prozess und fegten die wegen zahlreicher Magen-Darm-Erkrankungen geschwächte Fortuna mit 8:0 aus dem Stadion.