Jose Mourinho gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Trainern Europas, sondern auch zu den schillerndsten Figuren, die der europäische Fußball in den 2000er Jahren hervorgebracht hat. FC Porto, FC Chelsea, Inter Mailand, Manchester United, Real Madrid, aktuell AS Rom, und so weiter: Die Liste an absoluten Top-Klubs, die der Portugiese in seiner langen Karriere schon betreut und an die Spitze geführt hat, ist lang. Und überall hat er seine Spuren hinterlassen - und jede Menge Titel.
Der Champions-League-Erfolg mit dem FC Porto 2004 war nichts anderes als eine Sensation. Mit Inter Mailand stach er 2010 die Bayern im Finale der Königsklasse aus. Unter seiner Regie glänzte bei Real Madrid das Traumduo Cristiano Ronaldo und Mesut Özil, der Lohn war der Pokalsieg und die spanische Meisterschaft. Meister wurde er auch drei Mal mit dem FC Chelsea in England. Der Europa-League-Triumph mit ManUnited und der Sieg in der Premierensaison der Conference League mit der Roma im letzten Jahr macht seine Sammlung an europäischen Titeln perfekt.
Doch nach über zwei Jahrzehnten als prägende Figur im europäischen Vereinsfußball könnte Mourinho nun ein neues Kapitel aufschlagen. Und dem Lockruf des Geldes folgen. Einem Bericht der Corriere dello Sport zufolge soll Saudi-Arabien Mourinho auf der Liste haben, um seinen Plan umzusetzen, sich in den nächsten Jahren zur ernst genommenen Fußball-Nation zu entwickeln. Angeblich bietet der Golfstaat Mourinho 120 Millionen Euro für zwei Jahre seiner Zeit und Arbeit an. Der 60-Jährige wäre dann der bestbezahlte Fußballtrainer aller Zeiten.
Mit Mourinho zur Weltmeisterschaft nach Amerika?
Dabei spielt es für Saudi-Arabien noch nicht mal eine große Rolle, für wen genau Mourinho arbeiten soll. Ein Engagement als Nationaltrainer wäre genauso im Bereich des Möglichen wie eine Einstellung als Vereinstrainer der Teams Al-Ahli oder Al-Nassr. Bei Al-Nassr würde er auf seinen ehemaligen Weggefährten Cristiano Ronaldo treffen.
Wahrscheinlicher erscheint aber die Rolle als Nationalcoach. Saudi-Arabien nahm 2022 an der Winter-WM in Katar teil und sorgte mit dem Gruppensieg gegen den späteren Weltmeister Argentinien für eine Sensation, für das Achtelfinale reichte es aber nicht. Trainer Herve Renard verabschiedete Ende März, er trainiert nun die Frauen-Nationalmannschaft Frankreichs. Seitdem ist der Trainerstuhl in Saudi-Arabien vakant.
Über Mourinho ist bekannt, dass er sich eine Aufgabe als Nationalcoach vorstellen kann, auch wenn man im ersten Gedanken eher eine höherklassige Nation im Sinn hätte. Doch in Saudi-Arabien könnte er für ein Rekordgehalt arbeiten und das Land zur Weltmeisterschaft 2026 in USA, Kanada und Mexiko führen. Laut Corriere dello Sport soll ihm gleichzeitig die Flexibilität geboten werden, den Vertrag nach einem Jahr schon wieder aufzulösen.
Auf der anderen Seite ist Mourinho bei der Roma fest verankert, der Conference-League-Gewinn stillte den Titelhunger der Giallorossi, der seit dem Pokalsieg 2008 in der Ewigen Stadt herrschte, und brachte Mourinho Heldenstatus ein. Bis 2024 ist er in der Hauptstadt noch unter Vertrag.