In Episode 161 des Podcasts kicker meets DAZN spricht Torhüter Gregor Kobel über seine Position, sein Torwartspiel und erklärt, was ein gutes Training ausmacht. Darüber hinaus nimmt die Zuhörer mit, gibt Einblicke in das Verhältnis zwischen Spieler und Torwarttrainer. Außerdem resümiert er die bisherige BVB-Saison und erzählt, woran mit der Mannschaft im Winter gearbeitet wurde.
Zum Schluss gibt er einen Ausblick auf das anstehende Duell im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Chelsea (Mittwoch, 21 Uhr, live auf DAZN).
Zu hören ist diese Folge wie immer auf Abruf überall, wo es Podcasts gibt:
Gregor Kobel exklusiv im KMD-Podcast über…
… Lieblingsübungen beim Torwarttraining:
"Ich mache eigentlich alles gerne. Es gibt aber Übungen, die abhängig sind von den Jahreszeiten. Bei Minusgraden und Schneeregen zum Beispiel lässt man sich nicht ganz so gerne anschießen wie vielleicht im Sommer. Das tut um einiges mehr weh. Generell versuche ich, so breit wie möglich zu trainieren und alles abzudecken."
… eine Entscheidung zwischen Eishockey und Fußball:
"Im Eishockey war ich nie so talentiert, von daher war es schnell der Fußball."
… seinen Vater, der Eishockey-Profi war:
"Er konnte mir vieles mit auf den Weg geben, was es heißt, Profisportler zu sein: Was man an Einsatz zeigen muss, wie viel Arbeit es ist und was man machen kann."
… das Verhältnis zwischen Torhütern und dem Torwarttrainer:
"Das ist ziemlich eng. Du bist die einzige Position, die einen Trainer hat, der sich nur um dich kümmert. Du bist in einer Torwartgruppe mit drei, vier Torhütern und daher eine sehr kleine Gruppe, und gerade als Nummer eins hast du nochmal einen engeren Austausch mit dem Torwarttrainer, mit dem man sich noch etwas mehr abstimmt. Dann geht der Torwarttrainer relativ spezifisch auf dich ein."
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… Probleme mit einem Torwarttrainer:
"Ich hatte in meiner Karriere das Glück, dass ich immer ein relativ gutes Verhältnis zu meinen Torwarttrainern hatte. In Augsburg war ich sechs Monate und hatte nur eine kurze Eingewöhnungszeit. Es war deshalb nicht so eine enge Verbindung, aber schlecht war sie nicht."
… die Kritik von Manuel Neuer an der Trennung von Toni Tapalovic:
"Er hat sehr lange mit ihm zusammengearbeitet, er war sein Förderer. Dass die Trennung deshalb eine extrem bittere Sache für Manuel Neuer ist, ist nachvollziehbar."
… seine bisherige Saison:
"Ich habe sehr gute Spiele gehabt, es gibt aber sicher auch Dinge, die ich besser machen kann. Wir haben in den letzten Spielen viel Boden gutgemacht und wir sind wieder oben dabei. Für mich ist es eine erfolgreiche Saison, wenn wir als Team erfolgreich sind."
… seine eigenen Fehler:
"Damit muss man als Torhüter ein Stück weit klarkommen, das gehört zum Spiel dazu. Du wirst nie immer fehlerfrei sein, du wirst in der Saison immer ein, zwei Dinger haben, bei denen du schlecht aussiehst, weil es zur Position dazugehört. Als Torhüter bist du zudem in der Position, dass meistens ein Tor fällt, wenn du einen Fehler machst. Du musst dich so gut es geht in eine gute Position bringen, um die Bälle zu halten und akzeptieren, dass ein Fehler passieren kann."
… seinen Umgang mit Fehlern:
"Ich habe jemanden, mit dem ich zusammenarbeite im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, auch um neben dem Fußball weiterzukommen. Es fühlt sich nie schön an, es ist ein scheiß Gefühl, auch am Tag nach dem Spiel noch. Aber die Situationen werden kommen, und wenn es so ist, gilt es, weiterzumachen und im nächsten Spiel wieder bereit zu sein."
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… seine Qualität im Eins-gegen-Eins:
"Ich habe viel an mir gearbeitet. Das ist heutzutage sehr wichtig, es gibt sehr viele Eins-gegen-Eins-Situationen, es fallen die meisten Tore aus diesen Distanzen und gerade bei einem Top-Klub hast du meistens Kontersituationen, wo du nicht geordnet bist und dann entsprechend öfter mal Eins-gegen-Eins-Situationen hast."
… seine Technik im Eins-gegen-Eins:
"Ich bin sehr deutsch geprägt. Ich bin mit 16 Jahren nach Deutschland gekommen und habe in Hoffenheim mit Michael Rechner zusammengearbeitet und sehr viel am Eins-gegen-Eins gearbeitet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, jeder macht es ein bisschen selbst. Ich habe technisch viel mit dem Block gemacht – kurzer Block, langer Block. Es gibt welche, die es komplett im Freestyle oder nach Gefühl machen, sich reinwerfen und attackieren. Und es gibt welche, die reagieren, die gehen in den Block und machen sich groß. Es gibt nicht die eine Technik, die für einen gilt."
… seine Taktik gegen einen Stürmer:
"Das hängt von der Ballannahme ab, das ist ein Gespür. Wenn der Stürmer den Ball weit vorlegt, kann er nicht abschließen. Wenn er ihn kontrolliert am Fuß hat, solltest du nicht attackieren, denn wenn er abschließt und du in der Bewegung bist, bist du eigentlich tot und kannst fast nicht mehr reagieren. Grundsätzlich gilt: Lange warten und versuchen, ihn zu einer Entscheidung zu zwingen."
… die Millionen-Investitionen des FC Chelsea:
"Die Elf, die am Ende auf dem Platz steht, die wollen wir besiegen. Wer das sein wird, ist nicht unser Problem. Das sehen wir, wenn es so weit ist. Es gehört aber dazu, es ist ein Business wie jedes andere auch. Das Herz des Fußballs wird immer bleiben, egal wie viel Geld jemals drinstecken wird. Es ist schön, dass der ganze Planet von dem Spiel begeistert ist. Ich finde es gut, dass viele Menschen unseren Sport lieben. Das ist es, was man will: Den Leuten Freude bereiten, sie unterhalten und sich jede Woche darauf freuen."
… die positiven Veränderungen beim BVB:
"Wir haben im Winter viel Zeit gehabt, um miteinander zu reden und uns vorzubereiten. Es fällt uns leichter, es umzusetzen. Wir haben es in der Vergangenheit nicht immer hinbekommen, konstant unsere Leistungen abzurufen. Wir haben jetzt aber gezeigt, dass wir auf verschiedene Arten gewinnen können. Du kannst nicht jedes Spiel gewinnen, aber du kannst mehr Spiele gewinnen. Daran haben wir viel gearbeitet."