Für den FC Barcelona begann die Mission Titelverteidigung in der spanischen La Liga mit einer Enttäuschung. In einer hitzigen Partie beim FC Getafe kam der amtierende Meister am Sonntag nicht über ein 0:0 hinaus. Trainer Xavi nahm danach vor allem Schiedsrichter Cesar Soto ins Visier, von dem er sich betrogen fühlte.
"Es ist normal, dass die Leute keinen Fußball mehr sehen wollen. Das heute war kein Spiel", kritisierte Xavi zunächst die Spielweise von Getafe, das von Beginn an darum bemüht war, den Spielfluss der Katalanen durch Fouls und Provokationen zu stören. "Wenn das das Produkt der Liga ist, das wir verkaufen, ist es peinlich. Komplett. Das ist die Botschaft des heutigen Abends. Jeder hat es gesehen. Es muss gesagt werden, wir dürfen nicht schweigen", redete er sich in Rage.
Die Spielweise der Gastgeber zeigte bereits nach 42 Minuten Wirkung, als sich Barcas Offensivspieler Raphinha zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und die Rote Karte sah. "Das war das Ergebnis verschiedener Dinge. Die Offiziellen haben ihnen verschiedene Dinge gestattet, uns aber nicht", meinte Xavi: "Wir haben den Kopf verloren und Raphinha hat einen Fehler gemacht. Das lag aber an den Sachen, die zuvor passiert sind."
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Rot für Xavi, böse Unterstellung gegen Schiedsrichter
Richtig hitzig wurde es aber in der zweiten Halbzeit. Nach einer vermeintlichen Notbremse gegen Barca-Joker Abde, die Soto nicht ahndete, stürmte Xavi auf den Vierten Offiziellen zu und berührte ihn. Daraufhin sah auch Xavi Rot. Nachdem auch Getafe einen Platzverweis kassiert hatte und Barca in Gleichzahl fortan auf das Siegtor drückte, kam es tief in der Nachspielzeit zu der wohl umstrittensten Szene des Spiels.
Im Strafraum von Getafe kam der Ball über Gavi zu Ronald Araujo, der von seinem Gegenspieler klar am Fuß getroffen wurde. Barcelona reklamierte heftig auf Elfmeter, Soto schaute sich die Szene am Monitor noch einmal an. Allerdings entschied er auf ein Handspiel von Gavi, das der Szene unmittelbar vorausgegangen sein soll. Die TV-Bilder ließen erahnen, dass der Youngster den Ball im Zweikampf mit dem Arm touchiert hatte.
Für Xavi glich die Entscheidung einem Skandal. "Ich sehe da kein Handspiel", polterte er: "Wenn es kein klares Handspiel ist, sollte es nicht gepfiffen werden. Das haben sie uns erst in dieser Woche beim Meeting mit den Schiedsrichtern gesagt. Und dann geben sie das gegen Gavi. Für mich haben sie da ein Handspiel erfunden."
Bei Barca feierte Ilkay Gündogan unterdessen sein Pflichtspieldebüt für seinen neuen Arbeitgeber. Der ehemalige Kapitän von Manchester City, der bei den Katalanen die Rückennummer '22' trägt, blieb jedoch unauffällig. Auch Robert Lewandowski hing meist in der Luft und wurde von seinen Mitspielern kaum in Szene gesetzt.