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IFAB will VAR-Entscheidungen transparenter machen

SID
IFAB will VAR-Entscheidungen transparenter machenAFP/SID/KARIM JAAFAR

Die Regelhüterinnen und Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) wollen die Entscheidung des Video Assistant Referee (VAR) künftig transparenter für die Fans im Stadion und vor den TV-Geräten machen. Bei seiner 137. Jahresversammlung wurde der Beschluss der Jahresgeschäftssitzung bestätigt, wonach Entscheidungen im Zusammenhang mit der Videoüberprüfung durch den VAR "versuchsweise sowohl im Stadion als auch im Fernsehen live übertragen" werden.

Die Sitzung stand unter Führung der Vorsitzenden des englischen Fußball-Verbandes FA, Debbie Hewitt. Erstmals wurde damit eine IFAB-Sitzung von einer Frau geleitet. Das Gremium will die Kommunikation mit den Fans gerade bei VAR-Entscheidungen weiter verbessern.

Bei der Klub-WM habe dazu bereits ein exklusiver zwölfmonatiger Test zu VAR-Entscheidungen bei FIFA-Turnieren begonnen. Dieser soll bei der U20-WM im Mai und Juni dieses Jahres in Indonesien fortgesetzt werden. 

Auch Thema in der IFAB-Sitzung: Nachspielzeit wegen Zeitspiel

Ein weiteres Kernthema war die Nachspielzeit wegen Zeitschindens bei den Spielen. Laut IFAB sei das Echo auf die längeren Nachspielzeiten bei der WM in Katar Ende 2022 positiv gewesen. "Es wurde vereinbart, dass Wettbewerbe rund um die Welt dieses Modell übernehmen sollen", hieß es vonseiten der FIFA. 

"Wenn es um offensichtliches Verzögern geht, wenn in der Nachspielzeit noch drei Spieler eingewechselt werden und einfach Zeit vergeudet wird - dann bitte unbedingt auch eine lange Nachspielzeit", hatte DFB-Schiedsrichterlehrwart Lutz Wagner der Sportschau im Vorfeld der IFAB-Sitzung gesagt.

Ob sich die Dauer der Nachspielzeiten auch im deutschen Profifußball verlängern wird, ist aber noch nicht abzusehen. Wagner betonte: "Für die Bundesliga setze ich da auf einen Lerneffekt, nämlich dass sich die Zeitschinderei dann einfach nicht mehr lohnt, weil die Minuten hinten angehängt werden." 

In Europa wird die Ausdehnung der Nachspielzeit eher kritisch gesehen. Die englische Premier League soll sich bereits dagegen entschieden haben, auch die Europäische Fußball-Union (UEFA) will Informationen der Sportschau zufolge in ihren Wettbewerben nicht vollständig dem Beispiel der FIFA folgen. Sollte das IFAB allerdings klare Vorgaben machen, dürfte es für den Europa-Verband und damit auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) schwierig werden, sich dagegen zu wehren.

Neben Offiziellen des Weltverbandes, darunter FIFA-Chef Gianni Infantino, und der IFAB-Administration waren außer England die traditionellen weiteren IFAB-Mitglieder aus Wales, Schottland und Nordirland bei der Sitzung in der britischen Hauptstadt vertreten.