Italien, Dubai, Katar - oder das Karriereende: Wohin zieht es Kevin-Prince Boateng nach dem Abstieg?

Viele bei Hertha BSC duckten sich weg nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit am vergangenen Spieltag, Kevin-Prince Boateng stellte sich wie gewohnt, auch in seiner bittersten Stunde. Mit den Tränen kämpfend, rang er um Worte, "einfach nur bitter" nannte er den Abstieg mit seinem Lieblings- und Heimatverein, der seit dem 1:1 am 33. Spieltag gegen VfL Bochum als Schlusslicht feststeht. 

Vor einem Jahr war auch Routinier und Leader Boateng noch federführend, als unter Felix Magath in der Relegation gegen den Hamburger SV noch gerade so der Abstieg verhindert werden konnte. Nun hat es die Alte Dame dann doch erwischt und Hertha muss zum siebten Mal den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Nur Bielefeld und Nürnberg sind in der Bundesliga-Geschichte häufiger abgestiegen. 

Die Kaderplanung für die neue Saison eine Klasse tiefer läuft spätestens mit dem feststehenden Abstieg auf Hochtouren. Es geht darum, Gehälter einzusparen, Großverdiener loszuwerden, Platz für die Jugend zu machen. Ergänzt von erfahrenen Spielern, mit denen der Angriff auf den Wiederaufstieg realistisch ist. So soll Florian Niederlechner an Bord bleiben, Fabian Reese kommt ablösefrei von Holstein Kiel, der vielseitig einsetzbare Marton Dardai könnte bleiben, auch bei Maxi Mittelstädt und Jessic Ngankam macht sich die Hertha Hoffnungen. 

Und Boateng? Der steht zwischen den Stühlen. Zwischen Heimatverbundenheit und seinen letzten Profijahren. Boateng ist 36 Jahre alt, schon seine Rückkehr zur Hertha vor zwei Jahren wurde aufgrund seines Alters und seiner eingeschränkten Leistungsfähigkeit nicht nur wohlwollend kommentiert. Nun läuft sein Vertrag aus. Und die Zukunft des Mittelfeldspielers ist offen. 

"Ich brauche jetzt ein bisschen Zeit jetzt, ein bisschen Urlaub. Ich muss ein bisschen nachdenken", sagte Boateng nach dem Abstieg. Kein Zweifel, dass dabei auch ein Karriereende in seinen Gedanken eine Rolle spielen wird. Abseits davon berichtet der kicker aber auch von einigen Angeboten, die Boateng vorliegen sollen und ihn dazu veranlassen könnten, noch ein Jahr Profifußball dranzuhängen. 

So soll es eine Anfrage aus Italien geben, wo sich Boateng bei Vereinen wie Milan, Florenz und Genua stets wohlgefühlt hat. Aus dem arabischen Raum sollen Vereine aus Dubai, Katar und Saudi-Arabien interessiert sein, sogar von konkreten Offerten ist die Rede. Und auch mit der Hertha würden offenbar Gespräche mit Sportdirektor Benjamin Weber und Lizenspielerchef Andreas Zecke Neuendorf laufen. Bislang mit offenem Ergebnis. 

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