Der mit dem Vorwurf der Bilanzmanipulation konfrontierte italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 ein Minus in Höhe von 29,5 Millionen Euro verzeichnet. Im Vergleichszeitraum 2021/22 hatte der an der Mailänder Börse notierte Klub noch einen Verlust von 112,1 Millionen Euro gemeldet. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Finanzbericht hervor.
Der Umsatz lag im ersten Halbjahr bei 276,2 Millionen gegenüber 223,1 im Vergleichszeitraum 2021/22. Die Betriebskosten lagen bei 210,6 Millionen gegenüber den 235,6 vor einem Jahr, teilte der Klub mit. Die Nettofinanzverschuldung Ende 2022 betrug 333 Millionen Euro, Ende Juni 2022 waren es noch 153 Millionen Euro gewesen.
Juventus kassierte drakonischen Punktabzug
Juve war im Januar mit dem Abzug von 15 Punkten bestraft worden, weil es die Richter als erwiesen ansahen, dass der Verein durch fiktive Marktwertangaben seiner Spieler die Klub-Bilanzen beschönigt habe. Der Rekordmeister streitet dies ab. Wegen des Skandals war Klubchef Andrea Agnelli nach 13 Jahren zurückgetreten.
Am Montag ist vor einem Untersuchungsrichter in Turin eine Anhörung geplant, bei der beschlossen werden soll, ob Agnelli, sein ehemaliger Stellvertreter Pavel Nedved, der Ex-Geschäftsführer Maurizio Arrivabene sowie der Ex-Sportdirektor Fabio Paratici sich vor Gericht verantworten müssen.