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Kai Havertz blickt zurück: "Das war die schwierigste Zeit meiner Karriere"

Kai Havertz blickt zurück: "Das war die schwierigste Zeit meiner Karriere"Getty

Kai Havertz ist ein Senkrechtstarter wie er im Buche steht. 2016 gab er im zarten Alter von 17 Jahren unter Roger Schmidt sein Profidebüt bei Bayer 04 Leverkusen, fortan zählte der Hochbegabte vier Jahre lang zu den Leistungsträgern der Werkself und war in diesem Zeitraum der mit Abstand beste und wichtigste Spieler. Mit 19 Jahren dann das Debüt in der DFB-Elf. Und als 21-Jähriger der Wechsel zum FC Chelsea in die Premier League für rund 100 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen. 

Ein steiler Werdegang, der ihm aufgrund seines herausragenden Talents früh vorgezeichnet wurde. Dass es aber nicht immer nur bergauf gehen kann, das spürte Havertz dann erstmals nach seiner Ankunft beim FC Chelsea, wie er jetzt im Gespräch mit DAZN preisgibt. "Die ersten Jahre gingen bei mir immer steil nach oben, ich hatte nie Gegenwind", erinnert sich Havertz an seine Zeit in der Jugend und an seine ersten Jahren bei den Profis. 

Mit Lampard geht nicht viel zusammen

Bei den Blues wehte dann aber ein anderer Wind: "Dann bin ich hierhin gekommen, habe gedacht: Du kommst zu Chelsea, bist der Stareinkauf und musst abliefern, gut spielen. Da merkst du auf einmal: Das geht nicht so einfach. Das hat mich natürlich beschäftigt." Mit Timo Werner, Ben Chilwell, Hakim Ziyech und Ferland Mendy kamen zwar vier weitere namhafte Neuzugänge in diesem Sommer zum FC Chelsea. Keiner hatte aber die Vorschusslorbeeren und den Preis wie Havertz. 

Doch es lief nicht viel zusammen. Weder bei Havertz, der mit der neuen Liga und dem neuen Team fremdelte, noch beim FC Chelsea, der in der zweiten Saison unter Vereinslegende Frank Lampard ins Tabellenmittelfeld abrutschte. In seiner ersten Halbrunde gelang ihm nur ein Tor, im Dezember wurde er mehr und mehr zum Ergänzungsspieler. "Das war die schwierigste Zeit in meiner Karriere", erinnert sich Havertz. 

Auch die Umstände waren kompliziert: "Es war die Coronaphase, es waren keine Zuschauer im Stadion, die dich pushen können." Dann noch die natürlichen Komplikationen, die so ein Wechsel mit sich bringen, noch dazu in die beste Liga der Welt: "Dazu hat die Premier League eine andere Härte und Geschwindigkeit. Neue Sprache, neue Kultur, komplett neues Leben. Das hat etwas gebraucht und war schon eine harte Zeit", fasst der heute 23-Jährige zusammen. 

Die Kraft eines einzigen Tores

So kam es, dass Havertz in seiner Premierensaison für die Blues selten liefern konnte, auch seine Statistiken waren mit neun Toren (davon drei in einem Spiel im EFL-Cup gegen das unterklassige Barnsley) in 45 Spielen, davon viele als Joker, unter seinem Niveau. Das alles spielte aber am Ende der Saison keine Rolle mehr. Denn was nach der Demission von Lampard und der Installation von Trainer Thomas Tuchel folgte, war sagenhaft. 

Kai Havertz Thomas Tuchel FC ChelseaQuelle: Getty ImagesGetty Images

Chelsea pflügte durch die Liga, wurde am Ende noch Vierter. Und gewann beinahe sensationell die Champions League - mit Havertz als Siegtorschütze. "Natürlich will man immer alles so schnell wie möglich", sagt Havertz, "dann habe ich das Tor im Finale geschossen und wir haben die Champions League gewonnen. Dann merkst du: Scheiß auf das erste Jahr, wir haben die Champions League gewonnen."

Ein einziges Tor hat also seine gesamte Saison gerettet. Weswegen er seinen Schritt zum FC Chelsea, so schwer die Anfangszeit auch war, niemals bereuen wird: "Ganz egal, was die Leute gesagt haben, ich habe mir meinen größten Traum erfüllt. Deswegen bin ich, ganz egal, was in den nächsten Jahren bei Chelsea passiert, immer dankbar, dass ich den Schritt gemacht habe. Ich hätte mir keinen besseren Schritt vorstellen können." 

Kai Havertz exklusiv im Interview: Hier gibt es alle Aussagen