Karim Bellarabi verlässt Bayer Leverkusen: Das sind die dienstältesten Profis der Bundesligateams

Treue, Loyalität, Vereinsliebe: Alles Werte, die im modernen Fußball nicht mehr den allerhöchsten Stellenwert genießen. Vereine verleihen, verschieben und verkaufen Spieler, immer auf der Suche nach Profit und Wirtschaftlichkeit. Profis als Wertanlage. Spieler nutzen Vereine als Sprungbrett, Übergangsstation oder um abzukassieren. Ein Wappenkuss und am nächsten Tag trotzdem der Abflug zur nächsten Karrierestation. Alles nichts Ungewöhnliches mehr. 

Doch es gibt sie noch. Die, die irgendwie dort hängen geblieben sind, wo sie sind. Wo sie immer schon waren, wo sie einfach nicht mehr von losgekommen sind. Die sich so heimisch, geborgen und glücklich bei ihrem Verein und ihrer Stadt fühlen, dass sie fast die gesamte Karriere über nur für diesen einen Verein auflaufen. Die dafür von den Fans und vom Verein wertgeschätzt werden wie kaum andere Profis im Kader. Die jeden Stein des Trainingszentrums und des Stadions auswendig kennen. Und die all die Neuzugänge, die über die Jahre kommen und gehen, an die Hand nehmen und einweisen. 

Bellarabis Abschied nach zwölf Jahren

Karim Bellarabi war das bei Bayer Leverkusen. Bellarabi spielte so lange für die Werkself, da fällt es schon schwer, sich an den Klub zu erinnern, von dem er damals kam. Die Suchmaschine oder Datenbank liefert dann schnell Abhilfe: Eintracht Braunschweig war das. Im Sommer 2011 kam der Flügelstürmer ablösefrei von den Löwen. Es folgten zwölf Jahre im Dress der Werkself, unterbrochen nur von einer Leihe in der Saison 13/14 - zurück nach Braunschweig. 

290 Pflichtspiele hat Bellarabi für Bayer Leverkusen bestritten, 57 Tore erzielt, unzählige Flanken geschlagen und Sprints den Flügel entlanggezogen. Nun hat er seinen Abschied aus Leverkusen verkündet, zum Ende der Saison wird sein Vertrag nicht verlängert. Bellarabi liebäugelt mit einem außereuropäischen Abenteuer, wird in der Bundesliga aller Voraussicht nach nicht mehr auflaufen. 

Mit ihm verliert die Bundesliga einen Spielertypen, der auszusterben droht. Einen, der zufrieden ist mit dem, was er hat. Der nicht rastlos nach dem größeren Titel, dem besseren Gehalt oder der sonnigeren Stadt hetzt. Der nach zwölf Jahren in derselben Umgebung zufrieden und im Reinen mit sich sagt: Danke für alles, ciao. 

Und doch hat zwangsläufig jedes Bundesligateam einen im Kader: den dienstältesten Profi. Grund genug, sie Team für Team durchzugehen. 

Das sind die dienstältesten Profis der Bundesligateams

(Quelle: Transfermarkt.de. Stand 16.05.2023)