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Fussball

kicker meets DAZN #100 – Mark van Bommel: "Ich habe auch mal einen Schiri gefragt, wo er die Kartoffel gekauft habe"

kicker meets DAZN #100 – Mark van Bommel: "Ich habe auch mal einen Schiri gefragt, wo er die Kartoffel gekauft habe"DAZN
kicker meets DAZN feiert Jubiläum. Zur 100. Folge ist VfL-Wolfsburg-Trainer Mark van Bommel zu Gast und erklärt, wie er zum VfL gekommen ist, was ihn als Trainer und Person auszeichnet, worüber man auf dem Platz mit Schiedsrichtern so redet und wie seine kreative Trainingsgestaltung aussieht.

Der Trainer des Tabellenführers VfL Wolfsburg ist zu Gast in der 100. Folge kicker meets DAZN. Die Moderatoren Alex Schlüter und Benni Zander interviewen VfL-Coach Mark van Bommel nach einer schwierigen Vorbereitung, aber einem sehr guten Bundesligastart.

Neben dem Interview mit Mark van Bommel geht es in der neuen Folge um den gesamten dritten Spieltag der Bundesliga und den auf der Erfolgswelle schwimmenden 1. FC Köln. Dazu ist kicker-Reporter Frank Lußem zu Gast.

Zu hören ist diese Folge wie immer auf Abruf überall, wo es Podcasts gibt:

Mark van Bommel über…

… das Spiel gegen RB Leipzig

"Das war ein Topspiel, so wie man es auch erwartet hat. Und ein Topspiel wird in den Details entschieden. Die Intensität war da, das sieht man auch an den Daten, den Sprints etc. Es gab nicht viele Chancen im Spiel. Das Spiel war geprägt von der Schnelligkeit, dem Kurzpassspiel und dem gegenseitigen Druck. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel gewonnen haben und dass man auch spürt, dass die Art und Weise, wie wir spielen wollen, funktioniert."

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… seinen Wechsel in die Bundesliga

"Die Bundesliga reizt immer. Ich bin nah an der Grenze aufgewachsen zwischen Aachen, Köln und Düsseldorf. In meiner Kindheit gab es nur drei Fernsehsender in Holland. Wir haben immer die Bundesliga im deutschen Fernsehen geschaut. Die Bundesliga passt zu mir. Ich bin froh, in der Bundesliga zu arbeiten."

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… seine Gespräche vor der Vertragsunterzeichnung beim VfL Wolfsburg

"Wir haben uns viermal getroffen und darüber ausgetauscht, wie wir über Fußball denken, wie Jörg Schmadtke (Geschäftsführer Sport / Anm. d. Red.) und Marcel Schäfer (Sportdirektor / Anm. d. Red.) sich die Zusammenarbeit vorstellen und wie ich mir das vorstelle. Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer haben klare Vorstellungen, mit welcher Spielidee und wie ein Trainer die Mannschaft führen soll, sowohl auf als auch neben dem Platz. In den Gesprächen wurde mir schnell klar, dass das passt."

… sein Verhältnis zu Jörg Schmadtke

"Jörg hat seine eigenen Ideen und ich habe meine eigenen Ideen. Wenn wir aber Argumente haben, hören wir beide zu. Es ist nicht so, dass wir unsere Meinung oder Idee durchdrücken wollen. Wir sind auch offen für die Ansätze und Ideen des anderen."

… die Veränderungen im Spielsystem

"Wolfsburg hat super Fußball gespielt unter Oliver Glasner. Ich suche aber die Herausforderung und möchte meine eigenen Ideen einbringen, sodass die guten Sachen von letztem Jahr bleiben, gemischt mit meinen Ansätzen. So kriegt man einen guten Cocktail."

… die Spielweise von Mark van Bommel als Spieler und Trainer

"Ich denke schon, dass die Art und Weise, wie ich früher gespielt habe, so ist, wie ich heute spielen lassen will. Ich bin Holländer und Holländer wollen immer schönen Fußball spielen. Das ist mir aber nicht immer gelungen. Das geht nicht immer, denn am Ende geht es ums Gewinnen. Das Schönste am Trainerdasein ist, die Mannschaft so spielen lassen zu können, wie man selbst als Spieler spielen wollte. Als Spieler habe ich schon von mehreren meiner Trainer gehört, dass es schön war, mich als Spieler zu haben, weil ich wie ein Trainer gedacht habe."

… seine ersten Trainerlizenzen

"Ich war 21 oder 22 Jahre alt. Im Süden von Holland haben sich vier Klubs – darunter auch mein Verein Fortuna Sittard – montags zusammengetan und gemeinsam eine Schulung durchgeführt. Wir haben uns eigene Übungen ausgedacht und mit zwei bis drei Trainern trainiert. Meine Prüfung habe ich dann abgelegt, als ich schon bei PSV Eindhoven war. Ich musste meine ehemaligen Mitspieler von Sittard trainieren. Da war ich natürlich vorher bei denen in der Kabine und habe gesagt, dass sie ordentlich mitmachen sollen."

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… die Trainer in seiner Karriere und seine Entlassung in Eindhoven

"Während meiner Karriere habe ich viele Trainer gehabt: sehr gute Trainer, aber auch Trainer, von denen ich gedacht habe, dass ich es so nicht machen will. Es war sehr gut, dass ich von so vielen Trainern etwas mitgenommen habe und dann meine eigene Idee entwickeln konnte. Nach meiner Entlassung in Eindhoven habe ich mit Ottmar Hitzfeld, Jupp Heynckes, Peter Hermann und vielen weiteren Trainern gesprochen. Dabei kamen wir zum Ergebnis, dass mein Umgang mit den Spielern und auch auf dem Platz alles sehr gut war, es aber außerhalb des Platzes nicht gut gelaufen ist. Das Schöne dabei ist, dass der Umgang mit den Spielern und die Spielidee das Wichtigste am Trainerdasein ist. Den Umgang mit den Menschen drum herum kann man lernen. Es war sehr gut mit den verschiedenen Trainern gesprochen zu haben und mir externe Meinungen eingeholt zu haben."

… die einschneidendste Kabinenansprache seiner Karriere

"2010 im WM-Viertelfinale in Südafrika mit Holland gegen Brasilien, als wir 0:1 zurücklagen: Gemeinsam mit der Mannschaft hat Bert van Marwijk uns auf die zweite Halbzeit eingestellt. Bis zur Halbzeit haben wir das 0:1 verteidigt, weil wir gemerkt haben, dass wir keine Chancen kreieren. Am Ende haben wir 2:1 gewonnen und es war eine schöne Geschichte."

… seinen Charakter

"Den Charakter kann man nicht ändern und man kann auch keine Show spielen. Ich bin halt ruhig, das sieht man auch am Spielfeldrand. Wenn was passiert, kann ich auch reagieren. Manchmal denke ich auch nach dem Spiel, dass das zu aggressiv war, aber das hat man halt im Charakter. Ich versuche das Spiel so ruhig wie möglich zu analysieren und nachzudenken, wo ich etwas ändern kann. Ich werde böse, wenn ich merke, dass jemand nicht 100 Prozent für den Verein gibt. Ansonsten versuche ich der Mannschaft zu helfen, fußballerisch und außerhalb des Platzes. Ich bin kein Trainer, der über Schreien versucht, sich Respekt zu verschaffen. Ganz im Gegenteil: Es muss zusammengehen, weil wir eine Mannschaft sind."

… Trainer mit erfolgreichen Spielerkarrieren

"Ich denke, dass es für mich ein Vorteil ist, aber man sieht auch, dass es kein Muss ist. Es gibt genügend Beispiele, die nicht auf so hohem Niveau gespielt haben. Es ist nicht nur so, dass man taktisch und fußballerisch gut sein muss. Da kommt viel mehr dazu. In meinem Fall ist es so, dass die Spieler wissen, dass ich weiß, wie sie sich fühlen. Und das ist ein Vorteil."

… Diskussionen mit Schiedsrichtern

"Als Spieler ist das ganz anders. Da bist du 90 Minuten beschäftigt, läufst rum, grätschst und redest mit den Schiedsrichtern. Aber auch Schiedsrichter bestätigen ja in den Interviews, dass wir Spieler nicht immer nur schimpfen. Die Gespräche waren immer über Fußball oder das Wetter. Ich habe auch mal einen Schiedsrichter gefragt, wo er die Kartoffel gekauft habe. So war das auch am Wochenende: Der Schiri hat gesagt, Mark, mach mal ruhig. Und das ist auch respektvoll, wenn er herkommt. Es kommt immer auf die Art und Weise an, wie man mit den Leuten redet."

… den Wechselfehler im DFB-Pokal

"Nach dem Spiel war es schwierig für mich, weil ich es auch nicht wusste, dass wir nicht sechsmal wechseln dürfen, und wir ja sogar noch einmal nachgefragt haben. Ich habe mich sehr gewundert. Wir haben das Spiel in der Verlängerung gewonnen, haben super eingewechselt: Josip Brekalo erzielt den Ausgleich. Sebastiaan Bornauw köpft den Ball nach vorne und Wout Weghorst macht das Tor. Yannick Gerhardt gibt die Vorlage für Ridle Baku beim dritten Tor. Super eingewechselt. Am Ende wundert man sich, dass man das nicht darf, obwohl man doch nachgefragt hat. Das muss man aber dann schnell abhaken und weitermachen. Genießen nach einem Sieg und auch traurig sein nach einer Niederlage geht beides nicht lange, weil direkt das nächste Spiel ansteht."

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… die Champions-League-Saison

"Die Champions League ist etwas Besonderes, schon wenn man die Hymne hört. Wenn man auf die Auslosung schaut, muss man ehrlich sein, dass es schwierigere Gruppen gibt. In dieser Gruppe haben wir Chancen, aber so denken all die drei anderen Mannschaften auch. Das ist das Gefährliche an dieser Gruppe. In dieser ausgeglichenen Gruppe kann alles passieren. Die Jungs darauf vorzubereiten ist genauso wie für die Bundesliga. Man bereitet sich auf den Gegner vor, nur dass man noch viel mehr Medienaufmerksamkeit und Druck hat."

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Die Gruppe von Wolfsburg:

  • LOSC Lille
  • FC Sevilla
  • RB Salzburg
  • VfL Wolfsburg

… seine Trainingsplanung

"Die Trainingsplanung ist abwechslungsreich. Es ist aber auch schon Vorbereitung auf den Gegner, ohne dass die Mannschaft das spürt. Die Übung ist zum Beispiel dann eine kleine Vorbereitung auf das 4-4-2 des kommenden Gegners, damit die Spieler das schon unbewusst in den Kopf kriegen. Alles andere habe ich aus meiner eigenen Karriere mitgenommen. Und für alle individuellen Einzelheiten habe ich mir eigene Übungen ausgedacht. Mein Vorteil war, dass ich in der U19 angefangen habe. Das war eigentlich mein Praktikum. So habe ich die Übungen immer angepasst."

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