Jonas Boldt ist Sportvorstand des Hamburger SV. Er begleitet den HSV seit über zwei Jahren in der 2. Liga. Im Interview mit Alex Schlüter und Benni Zander spricht er über die hohen Erwartungen in Hamburg, schwierige Entscheidungen und einen überraschenden Anruf von Arturo Vidal.
Zu hören ist diese Folge wie immer auf Abruf überall, wo es Podcasts gibt:
Jonas Boldt über…
… den aktuellen Leistungsstand beim HSV:
"Die Bandbreite ist sehr groß. Das bringt vor allem die Liga mit sich. Das Spiel jetzt am Wochenende war wahrscheinlich eines der schlechtesten, seit ich in Hamburg bin. Gegen Bremen oder Schalke haben wir wirklich gut gespielt, aber diese beiden Spiele waren auch nicht so dominant, wie sie in den Medien dargestellt wurden. Wir waren präsenter, effizienter und griffiger, aber sowohl gegen Schalke als auch gegen Bremen hätte es unentschieden ausgehen können. Das sagt sehr viel über diese Liga aus - und das macht sie so spannend. Trotzdem hätten wir am Wochenende in Aue von der Art und Weise anders auftreten müssen. Am Ende gehen wir natürlich glücklich mit einem Punkt nach Hause, weil uns nicht viel gelungen ist."
… den letzten Besuch von Jonas Boldt bei kicker meets DAZN:
"Ich erinnere mich ganz gut an unser letztes Gespräch. Das war nämlich noch vor Corona. Wir haben Montagabends in Bochum gewonnen. Flutlicht. Topspiel. Wir waren auf einem sehr, sehr guten Weg. Kurz danach kam Corona und seitdem haben wir in der Nachspielzeit oder in der Schlussphase kein Tor mehr geschossen, sondern eher Gegentore bekommen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das auch mit den Zuschauern zu tun hat. Hier in Hamburg sowieso, aber auch auswärts sind ja immer viele Hamburger Fans dabei und das gibt dir einfach noch einmal einen Push."
… die Presseschau nach einem Spieltag:
"Wir machen häufig eine Diskussionsrunde nach dem Wochenende, ein Medien-Bingo quasi. Was sind die Schlagzeilen heute? Dann packen wir die Worte aus, die am meisten fallen: Beben, Knall, Skandal, Versager, Helden. Inhaltlich ist es ja häufig sehr treffend, aber Schlagzeilen machen die Musik."
… die wiederkehrende Frage nach dem Aufstieg:
"Je länger ich hier bin, desto besser kann ich damit umgehen. Ich glaube auch, weil man das ein oder andere schon gehört hat. Die Schlagzeilen zeigen ja auch nur, was den HSV ausmacht. Ich nutze das gar nicht als Ausrede, wenn es mal nicht läuft, aber die Strahlkraft des HSV ist wirklich unglaublich. Das zeigt, wie viele Menschen sich für den Klub interessieren. Vielleicht ist auch die richtige Frage im Nachgang: "Wollt ihr aufsteigen?" Der HSV muss ja nicht aufsteigen, das sieht man ja. Es geht trotzdem weiter. Es ist wichtig einen Weg einzuschlagen, der nachhaltig ist und eben nicht von der Hand in den Mund lebt und Gelder verbrennt. Seit ich hier bin haben wir jedes Jahr einen Transferüberschuss erwirtschaften müssen, weil es dem Verein wirtschaftlich nicht so gut geht wie dem ein oder anderen Bundesligisten und weil in der Vergangenheit vielleicht ein paar Fehler zu viel gemacht wurden. Wir sind davon überzeugt, dass ein Plan irgendwann aufgeht. In dieser Saison wird der Aufstieg natürlich extrem mit dem HSV, Bremen und Schalke in Verbindung gebracht, aber es gibt auch den 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf, Hannover, St. Pauli, die sich still und heimlich irgendwie auf den ersten Platz gespielt haben. St. Pauli spielt – und das muss man als HSV-Verantwortlicher leider sagen – ein überragendes Kalenderjahr 2021. Für solche Vereine ist es einfacher, weil sie sich im Schatten der Großen verstecken können. Keiner redet über Heidenheim, auch die sind wieder mit dabei."
… die veränderte Ausrichtung des Hamburger SV:
"Wir haben vor anderthalb Jahren einen Weg eingeschlagen, nachhaltig arbeiten zu wollen: nachhaltig im Sinne der Wirtschaftlichkeit und auch hinsichtlich der sportlichen Idee. Das ist der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen. Es geht am Ende darum, eine Strategie zu haben und einen Plan zu verfolgen, immer in dem Wissen, dass der Profifußball auch eine krasse Dynamik mit sich bringt."
… den Neustart beim HSV:
"Von Jahr zu Jahr wird der Aufstieg schwieriger. Du hast weniger TV-Gelder. Vielleicht sinkt auch bei so einem Standort wie Hamburg das Interesse. Das können wir noch nicht so hundertprozentig beziffern, weil wir sehr lange ohne Zuschauer gespielt haben. Ich kann es immer nur betonen: Natürlich wollen wir erfolgreich sein. Du musst – und das ist meine felsenfeste Überzeugung – eine Strategie haben. Das ist nicht immer so einfach hier in Hamburg, weil viele mitreden wollen, aber insbesondere im Aufsichtsrat ist sehr viel Ruhe eingekehrt. Sie haben mit großer Freude darüber abgestimmt, dass wir jetzt diesen Weg gehen wollen. Wir sind im Sommer nicht aufgestiegen und ich und andere Verantwortliche sind trotzdem noch hier. Man will diesen Weg gemeinsam gehen."
… die Konsequenzen eines möglichen Nicht-Aufstiegs:
"Wenn ich mich jetzt schon mit dem möglichen Nicht-Aufstieg auseinandersetze, widerstrebt das eigentlich meinem Naturell. Ich bin zum einen von dem Weg und zum anderen davon überzeugt, dass wir genau deshalb und trotz der schwierigeren Möglichkeiten erfolgreich sein können. Es gibt ja keine Übermannschaft in dieser Liga. Natürlich ist der HSV als Standort spezieller und herausfordernder, als das bei anderen Vereinen der Fall ist, aber das macht es doch so spannend. Wieso soll ich jetzt schon ans Scheitern denken? Das kann ich gar nicht."
… die Präsentation seiner Ideen:
"Natürlich spielt PowerPoint auch eine Rolle, das habe ich auch lernen müssen. In erster Linie geht es aber um den Inhalt und die Zahlen – das klappt sehr gut in der engen Zusammenarbeit mit Frank Wettstein und seinen Leuten. Es wurde jetzt viel tituliert, dass wir vergangenes Jahr wieder vom Ziel abgekommen seien und der HSV sich jetzt erneut neu erfinde. Nein, wir haben gesagt, dass wir einen Weg mit jungen, hungrigen Spielern gehen möchten. Letztes Jahr hatten wir die sogenannten Säulenspieler, um die Mannschaft zu stabilisieren. Das hat vielleicht nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Deswegen sind wir aber nicht von den Säulenspielern abgekommen. Nur sind das andere Spieler, vielleicht auch ein paar Jahre jünger, vielleicht auch mit einer anderen Perspektive. Spieler wie Sebastian Schonlau, Jonas Meffert, Moritz Heyer, der ja im Jahr zuvor schon geholt wurde, aber auch ein Tim Leibold oder Heuer Fernandes haben sehr viele Spiele in der 2. Liga gemacht. Sie haben eine Erfahrung auf diesem Gebiet. Als Typen haben sie vielleicht nicht die großen Namen wie andere Jungs zuvor, aber sie sehen den HSV als Karriereschritt. Sie wollen mit dem HSV erfolgreich sein, weil es das bisher Größte für sie in ihrer Karriere ist."
… das Modell der neuen Säulenspieler:
"Ich will den Anderen gar keinen fehlenden Ehrgeiz unterstellen. Simon Terodde hat hier 24 Tore in der vergangenen Saison geschossen. Er ist vorangegangen vom Allerfeinsten. Den hätten wir natürlich auch gerne behalten, aber er hat die Entscheidung getroffen, in den Westen zurückzukehren. Das heißt nicht, dass wir nicht alles versucht haben, aber da spielt natürlich auch eine wirtschaftliche Komponente eine Rolle - und da sind die Möglichkeiten etwas geringer, weil wir die Waage halten wollen. Wir haben keinen Spieler mehr, der zu alten Zeiten einen Bundesligavertrag unterschrieben hat - und dann bekommst du auch nicht mehr jeden Spieler, das ist logisch. Wir haben uns dann dafür entschieden, die erfahrenen Zweitligaspieler zu holen, die sich auch weiterentwickeln wollen und sollen."
… die wirtschaftliche Stabilität von Fußballvereinen:
"Wir wollen natürlich wieder in die Bundesliga kommen. Wir wollen uns als Verein, aber auch wirtschaftlich stabilisieren. Da gibt es ja ähnliche Beispiele bei anderen Vereinen, die am Höhepunkt, wenn man mal international gespielt hat, denken, dass man nochmal mehr und nochmal mehr machen muss und dass es immer so weitergeht. Dann kommt der große Knall und du fällst ganz, ganz tief. Ich glaube, die Stabilität ist bei vielen Vereinen noch wichtiger geworden. Das hat Corona gezeigt. Das hätte der HSV zu früheren Zeiten auch nicht so überstanden, wie wir es jetzt überstanden haben."
… große Vereine wie Hamburg, die in der 2. Liga stecken:
"An uns sind in diesem Sommer auch Schlagzeilen herangetragen worden, dass der Trend nach unten komme. Die Gefahr ist oft entstanden, weil man alles auf eine Karte gesetzt hat: "Man muss jetzt aufsteigen und wenn das nicht funktioniert, dann geht das den Bach herunter." Das hat natürlich mit der Wirtschaftlichkeit zu tun, wenn man über den Verhältnissen lebt. In erster Linie haben das aber häufig Verantwortliche gemacht, die wussten, dass sie entlassen werden, wenn sie nicht aufsteigen. Das ist jetzt anders. Ich habe gelernt, dass nachhaltiges Handeln auf Strecke erfolgreich sein wird. Ein Scheitern plane ich gar nicht ein. Ich kenne es nur so, dass man eine Challenge annimmt, weil man sie meistern will und nicht, weil man von vornherein sagt, dass es nicht funktioniert."
… die Trennung von Ex-Trainer Daniel Thioune:
"Fußball ist ein dynamisches Geschäft. Du verpflichtest Menschen anhand eines Profils, eines Screenings. Mit Daniel Thioune hat es über weite Strecken sehr gut funktioniert und dann kam eine Dynamik rein, die dazu geführt hat, dass der Trainer die Mannschaft - um es mal so plakativ zu machen - vielleicht nicht mehr erreicht hat und daher seine Ideen nicht mehr umsetzen konnte. Das macht ja auch etwas mit einem Trainer, weil er merkt, dass ihm so ein bisschen der Zugriff fehlt – ganz salopp formuliert. Wir haben uns seither auch ein paar Mal getroffen und das Ganze besprochen und Revue passieren lassen. Er ist sehr reflektiert und ich halte ihn auch nach wie vor für einen sehr guten Trainer. Ich glaube auch, dass er seinen Weg geht. Wir wären den Weg auch mit ihm weitergegangen unabhängig vom Aufstieg. Wir haben in einer Zeit eine Entscheidung getroffen, in der es schwierig war, weil es nicht mehr so funktioniert hat. Zuzusehen, nur um zu sagen, dass man es durchgehalten hat, halte ich auch für falsch. Es hat die Überzeugung gefehlt, dass wir die letzten Spiele erfolgreich gestalten werden. Das war der ausschlaggebende Punkt."
… die Gedanken bei einer Trainerentlassung:
"Es ist natürlich eine innere Enttäuschung, wenn man merkt, dass es nicht so geklappt hat, wie man es sich vorgestellt hat. Ich habe auch menschlich einen sehr guten Draht zu Daniel Thioune und halte menschlich wie sportlich sehr viel von ihm. Dann ist es noch einmal schwieriger, aber am Ende geht es immer darum, das Ganze rational zu bewerten und die Entscheidung rational zu treffen. Kontinuität ist wichtig, aber nur daran festzuhalten, um zu zeigen, dass man daran festhalten kann, ist Sturheit - und das wäre fahrlässig."
… sein Alter und die Entwicklungsfähigkeit:
"Wenn ich an einen Tag komme, an dem ich feststelle, dass ich nicht mehr entwicklungsfähig bin, ist der Tag gekommen, an dem ich aufhören muss. Man lernt immer dazu. Ich bin schon sehr lange dabei, habe direkt nach dem Studium begonnen, auch schon vor dem Studium Einblicke gehabt, und mich immer weiterentwickelt. Die Frage, die neulich mal aufkam: "Mensch Jonas, jetzt bist du in der dritten Saison in der 2. Liga. Bereust du es, aus Leverkusen weggegangen zu sein?" Man hat natürlich nach wie vor noch einen Bezug zu sehr vielen Menschen dort. Sich nicht hinter Rudi Völler verstecken zu können, hat auch etwas mit mir gemacht. So schade es war, Bayer Leverkusen zu verlassen, umso richtiger war die Entscheidung für mich, etwas anderes zu machen. Insbesondere, wenn man sieht, dass ich hier gelandet bin. Der HSV mit all seiner Aufmerksamkeit und der Schwierigkeit und allem, was seitdem passiert ist, hat mich in meiner persönlichen Entwicklung deutlich weiter nach vorne gebracht. Das ist auch das, was so viel Spaß macht. Auch, wenn man dann leider nur 1:1 in Aue spielt am Wochenende."
… die fußballerische Idee des HSV:
"Der HSV wird in der 2. Liga immer eine Mannschaft sein, die den Ball hat, weil die Gegner ihn dir überlassen. Man muss also einen Fußball spielen, der ballorientiert ist, nach vorne geht und Chancen kreiert. Es wundert mich immer, wenn Leute sagen, es sei keine Philosophie dahinter. Wir wollen hier beim HSV Fußball spielen in der 2. Liga, weil alles andere hier nicht angenommen würde. Trotzdem musst du natürlich deine Zweikämpfe gewinnen. Im Vergleich zur letzten Saison laufen wir mehr, bestreiten mehr Zweikämpfe und pressen viel höher. Es ist ein aktives Spiel, so würde ich es nennen. Da ist eine klare Idee dahinter. Jeder Trainer interpretiert das für sich ein bisschen anders, aber der Trainer wird ja anhand dessen, was wir hier spielen wollen, ausgewählt."
… Aaron Hunt:
"Ich muss eine Lanze für Aaron Hunt brechen. Er hat sich nicht versteckt. Er ist, wie er ist. Dass der ein oder andere ihn kritisch sieht, ist sein gutes Recht. Aber Aaron hat immer Verantwortung übernommen und junge Spieler immer unterstützt. Er wurde oft zerrissen, aber man konnte immer offen mit ihm reden. Der Fußball, den wir jetzt spielen, ist ein anderer. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen Spieler, dass er vom Namen nicht mehr da ist, weil du dich eben nicht mehr hinter ihm verstecken kannst."
… die Muster der Aufsteiger der letzten Jahre:
"Es gibt ein paar Mannschaften, die tendenziell weniger Ballbesitz hatten: Union Berlin und auch Arminia Bielefeld und vergangenes Jahr auch der VfL Bochum und Greuther Fürth. Letztes Jahr haben diese Klubs von Corona profitiert, weil sie Spieler hatten, die für andere Vereine sehr attraktiv waren und unter normalen Umständen meiner Meinung nach verkauft worden wären. Diese Wechsel in der Mannschaft hatten sie nicht - stattdessen war Kontinuität da. Union und Arminia haben sich jahrelang mit den gleichen Leuten etwas aufgebaut und dann im Schatten des HSV und des VfB Stuttgart zugeschlagen. Andere Teams - da zähle ich den VfB Stuttgart ebenfalls dazu, während der HSV es nicht gepackt hat - haben es geschafft, nach der ersten Saison und mit einem größeren Budget in die erste Liga zurückzukommen. Das ist auch ein Muster, das im ersten Jahr erfolgreich funktioniert, wobei man klar sagen muss, dass die Spieler, die der VfB hatte, Extraklasse waren: Daniel Didavi, Gonzalo Castro, Mario Gomez, Holger Badstuber - die hatten auf hohem Niveau schon Champions League gespielt. Dann gab es natürlich auch noch die Muster Hoffenheim und RB Leipzig, die mit viel, viel mehr Geld gut gehandelt haben und Transfers gemacht haben, die keinem Zweitligisten möglich waren: zum Beispiel der von Carlos Eduardo. Das waren alles gute Entscheidungen, die will ich gar nicht schmälern, aber die kann kein anderer Verein stemmen. Das heißt, diese Klubs hatten potenziell andere Möglichkeiten und haben es dann in ihrem Umfeld mit ihrer Strategie sehr gut umgesetzt."
… den Trainer Tim Walter:
"Wir brauchen einen Trainer, der eine Idee hat und der weiß, wie eine Mannschaft mit dem Ball umzugehen hat. Einen Trainer, der als Typ ein Stück mutiger ist. Mutiger ist das Wort, das mir in der Unterscheidung von Daniel Thioune und Tim Walter einfällt."
… Wintertransfers:
"Welcher Verein gibt einen gut funktionierenden Spieler im Winter ab? Keiner. Selbst im Sommer ist es schwer, aber im Sommer hast du oft auslaufende Verträge oder eine Klausel. Im Winter ist es noch mehr Zockerei. Das macht den Reiz und die Schwierigkeit daran aus."
… Reiner Calmunds Wintertransfers bei Leverkusen und den Wechsel von Leon Bailey:
"Cali hat es halt anders gelöst und das zeigt seine ganze Erfahrung. Der südamerikanische Markt hat damals noch ganz anders funktioniert, weil dort halbjährig gespielt wurde. Das heißt, er hat Spieler nach dem Ende der brasilianischen Meisterschaft verpflichtet - in einem funktionierenden Umfeld und oft schon mit Vorausblick. Es gab Spieler, die gleich funktioniert haben, aber es gab auch Spieler, die in der Rückrunde erst einmal herangeführt worden sind. Ähnlich war es bei Leon Bailey, den wir für den Sommer schon fix hatten. Leon wollte dann unbedingt schon im Winter wechseln, während wir zunächst gesagt haben, dass das nicht so viel Sinn ergibt. Unsere Saison lief dann allerdings nicht so gut. Zudem kam das Urteil, dass Hakan Calhanoglu ein halbes Jahr gesperrt wird. Dadurch ist uns ein wichtiger Spieler weggebrochen, sodass wir Bailey mehr Spielzeit in Aussicht stellen konnten und deshalb doch verpflichtet haben. Er ist dann in den letzten Spielen reingekommen und hat dort auf sich aufmerksam gemacht. In der neuen Saison hat er unter Heiko Herrlich eine Bombenhinrunde gespielt."
… seine Kontakte nach Südamerika:
"Interessanterweise gab es eine Möglichkeit in diesem Sommer, die nur wegen der Kontakte funktioniert hätte. Es ging um einen sehr talentierten Spieler, der bei seinem Klub nicht gespielt hat - und das Interesse war da, diesen Spieler auf die europäische Bühne zu heben. Es war zum Ende des Transferfensters und der Berater vertraute mir. Ich weiß mit südamerikanischen Spielern umzugehen, ich kenne das Set-Up. Es hat sportlich von der Position allerdings nicht wirklich Sinn ergeben. Deshalb hat es auch nicht geklappt. Das Netzwerk ist aber noch da, was natürlich auch mit der stetigen Kontaktpflege zusammenhängt. Ich wäre gerne mal wieder drüben, aber wegen Corona und dem fehlenden Kernmarkt Südamerika für den HSV hat sich das in den letzten zweieinhalb Jahren nicht ergeben. In der Sommerpause rief mich ein Freund an, weil er Arturo Vidal über den Weg lief. Sie kamen ins Gespräch und haben festgestellt, dass sie eine gemeinsame Verbindung zu mir haben und riefen dann mitten in der Nacht an, weil sie gar nicht auf dem Schirm hatten, dass es hier natürlich eine andere Zeitzone ist."
In Folge #23 des KMD-Podcasts war Jonas Boldt zum ersten Mal zu Gast. Dort sprach er ausführlicher über seinen Werdegang und seine Zeit in Südamerika.