Wird das DFB-Pokal-Finale das letzte Spiel für Oliver Glasner als Trainer von Eintracht Frankfurt? Oder wird er gar vorher schon von seinen Aufgaben entbunden? In Frankfurt herrscht Katerstimmung. Nicht, weil die Feierlichkeiten nach dem Einzug ins Pokalfinale letzte Woche so berauschend waren. Sondern weil das 1:3 gegen Hoffenheim wenige Tage später das zehnte Bundesligaspiel in Folge war, das die Eintracht nicht gewinnen konnte.
Krise am Main, die Laune ist am Boden. Pokalfinale und Champions-League-Achtelfinale hin oder her, in der Liga rennt der Europapokalsieger den Ansprüchen hinterher. Nach der tollen Hinrunde mit 31 Punkten und Rang 4 ist jene Hinrunde nach katastrophal laufender Rückrunde einzig dafür verantwortlich, dass Frankfurt nicht sogar um die Klasse bangen muss.
Auch Trainer Glasner zeigte sich in den letzten Wochen immer wieder mal dünnhäutig, vorläufiger Höhepunkt war sein Wutanfall nach dem Spiel in Hoffenheim, als er einen Journalisten anraunzte. Tags darauf gab es den Rüffel von Vorstandssprecher Axel Hellmann, der das Verhalten seines Trainers kritisierte und eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus in Frage stellt.
Eintracht soll Glasner-Nachfolger im Blick haben
Es sei "spürbar", dass der Österreicher "enttäuscht" sei, dies könne er "verstehen", sagte Hellmann, "was ich aber auf keinen Fall verstehen kann, ist, dass man quasi diese Enttäuschung an einem Journalisten auslässt, der dort seine Arbeit macht und seine Frage auf ein sehr ruhige Art und Weise stellt ohne einen zynischen Unterton."
Bis 2024 steht Glasner in der Mainmetropole noch unter Vertrag, eigentlich wollte der Verein das Arbeitspapier schon längst verlängert haben. Glasner schlug ein Angebot aus - und derzeit erscheint es fraglich, ob Glasner überhaupt so lange bleiben darf, wie sein derzeitiger Kontrakt läuft. So vermeldet die Bild, dass Klub und Trainer ein "klärendes Gespräch" führen wollen. Im Zuge dessen soll ausgelotet werden, inwiefern eine weitere Zusammenarbeit sinnvoll ist.
Schon Hellmann sagte gestern in Hinsicht auf Glasners Zukunft: "Sind wir in einer Form in der Bundesliga, die zukunftsweisend ist? In diesem Sinne sollten wir die nächsten Tage und Wochen ins Land gehen lassen und dann schauen, wie wir damit umgehen."
Im Falle der Trennung nennt Bild sogar schon einen möglichen Nachfolger. So soll Dino Toppmöller ein Kandidat für den Trainerstuhl bei Eintracht Frankfurt sein. Toppmöller arbeitete zuletzt als Co-Trainer mit Julian Nagelsmann beim FC Bayern und bei RB Leipzig. Im Zuge der Nagelsmann-Entlassung wurde auch der 41-Jährige beim deutschen Rekordmeister im März von seinen Aufgaben entbunden. Nun könnte er vor seinem ersten Chefposten im deutschen Fußball-Oberhaus stehen.