Was ist die Saudi Pro League? Eine schattige nationale Meisterschaft eines Schurkenstaats auf unbedeutendem sportlichen Niveau, die mit Geld um sich wirft für alternde europäische Superstars, um ihr Image aufzupolieren, oder eine aufstrebende und ernstzunehmende Liga, die Anschluss an die westliche Welt sucht, dafür investiert und einen spannenden Wettbewerb auf die Beine stellen will?
Wenn es nach Cristiano Ronaldo geht, ist die Sache klar. Ronaldo, der erste und größte alternde Superstar der Liga, der seit diesem Jahr für Al-Nassr FC seine Tore schießt und in acht Spielen neun Mal knipste, sieht die nationale Fußball-Liga Saudi-Arabiens auf dem aufstrebenden Ast. "Die saudische Liga ist sehr umkämpft. Es ist nicht die Premier League, ich will nicht lügen, aber es ist eine Liga, die mich positiv überrascht hat", sagte CR7 in der Länderspielpause und kündigte an: "Wenn sie mit dem Plan weitermachen, dann ist sie in fünf, sechs, sieben Jahren die viert- oder fünftstärkste Liga der Welt."
Wie viel kann PSG noch zahlen?
Und glaubt man neuesten Berichten, geht der "Plan" in der Tat nahtlos weiter. Denn mit Sergio Ramos erwägt der nächste europäische Superstar offenbar den Sprung in den Nahen Osten. So berichten L'Equipe und Marca von einem Angebot von Al-Hilal Saudi FC, amtierender Meister und derzeit Vierter der Liga, von einem Angebot, das Ramos mit 30 Millionen Euro im Jahr zum zweitbesten Verdiener der Liga machen soll. Hinter Ronaldo, versteht sich.
Die Rede sei von einem Zweijahresvertrag. Derzeit läuft der vierfache Champions-League-Sieger Ramos noch für Paris St.-Germain aus, wo sein Vertrag aber im Sommer ausläuft. Die Legende von Real Madrid soll es zwar präferieren, weiter in der Königsklasse aufzulaufen und dafür seinen Vertrag bei PSG zu verlängern, dafür befindet sich sein Bruder und Berater Rene Ramos aktuell in Gesprächen mit dem französischen Meister.
Allerdings wird man den Berichten zufolge in Paris in Zukunft den Gürtel enger schnallen müssen. Abseits von Kylian Mbappe, dessen Zukunft auf Teufel komm raus bei PSG liegen soll, betrifft das neben Ramos auch Lionel Messi. Bei einer Vertragsverlängerung wäre wohl eine Gehaltsreduzierung unumgänglich. Spätestens dann dürfte das Millionen-Angebot von Al-Hilal interessant sein für Ramos, der in Saudi-Arabien das vierfache von dem verdienen könnte, was er in der französischen Hauptstadt erhält.