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Fussball

Maximilian Eggestein exklusiv im KMD-Podcast: "Ich habe mich zu der Zeit komplett auf den SV Werder und die 2. Liga eingelassen"

Maximilian Eggestein exklusiv im KMD-Podcast: "Ich habe mich zu der Zeit komplett auf den SV Werder und die 2. Liga eingelassen"DAZN
Maxi Eggestein war ein Bremer Urgestein und verließ seinen Ausbildungsverein nur schwermütig. Beim SC Freiburg wurde er mit offenen Armen empfangen. Was die Integration im Breisgau so einfach macht und was es mit dem Begriff "bodenständiges Selbstbewusstsein" auf sich hat, erzählt er unter anderem im Podcast.

In der 139. Episode des Podcast k icker meets DAZN sprechen die Gastgeber Alex Schlüter und Benni Zander mit Maximilian Eggestein. Der Mittelfeldspieler des SC Freiburg erzählt über seinen schweren Abschied vom SV Werder Bremen, wo er so lange gespielt hat, dass selbst eine gesamte Karriere im Weserstadion im Bereich des Möglichen erschien.

Letztlich ist es aber wie so oft im Fußball anders gekommen, als man denkt. Und so ist Eggestein jetzt fester Bestandsteil einer für Furore sorgenden Freiburger Mannschaft, die ihre Stärke aus ihrem Zusammenhalt und ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit zieht. Wie der Klub das macht, welche Rolle die Führungsspieler dabei spielen, wie sich sein erstes Europapokalspiel angefühlt hat und welchen Teil Nicolas Höfler zum Freiburger Erfolg beiträgt, erzählt Eggestein im Gespräch. 

Zu hören ist diese Folge wie immer auf Abruf überall, wo es Podcasts gibt. 

Maximilian Eggestein über …

… den Verlust der Tabellenführung

"Christian Streich ist noch im Amt. Spaß beiseite, klar war es eine schöne Nebensache für uns, dass wir einen Spieltag oben stehen durften. Aber das ist nicht wichtig und wird uns nicht aus der Bahn werfen."

… das 0:0 gegen Gladbach

"Das Unentschieden geht für beide Mannschaften in Ordnung und spiegelt den Spielverlauf wider. Obwohl man sagen muss, dass beide Mannschaften hätten treffen können. Es war ein Unentschieden der besseren Art. Wir können mit dem Punkt leben. Das war für den Abschluss der englischen Woche okay."

… die Ausrichtung des Gegners

"Es war schon speziell, weil Gladbach viele zentrale Spieler auf dem Platz hatte. Bei Lars Stindl hätte man gedacht, er würde links eingeteilt sein, da hat er sich aber wenig aufgehalten und stattdessen auch viel die Mitte gesucht. Dann die Geschichte mit Weigl und Kramer, wer von den beiden spielt jetzt in der Innenverteidigung? Das sind ein paar Ungereimtheiten, die man vor dem Spiel anspricht."

… bodenständiges Selbstbewusstsein

"Der Begriff passt ganz gut zu uns. Wir wollen uns bewusst sein, dass wir in den letzten Jahren eine gute Entwicklung genommen haben und wir eine schwer zu bespielende Mannschaft sind. Das kriegt man von den gegnerischen Mannschaften auch immer wieder bestätigt. Trotzdem weist uns der Trainer auch immer wieder darauf hin, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann. Gerade mit den neuen Belastungen jetzt, die wir noch nicht gewohnt sind. Deswegen sagen wir uns selbst, dass wir aufpassen müssen, weiter Gas geben müssen, nicht nachlassen dürfen. Wir sind uns bewusst, dass wir eine gute Mannschaft sind, aber nur, wenn wir weiter so hart arbeiten."

… das Ankommen im Breisgau

"Bei mir ging das schnell. Ich wurde gut aufgenommen und hatte Glück, dass ich schnell eine eigene Wohnung gefunden habe, was hier gar nicht so einfach ist. Dann spielen natürlich auch immer die Mannschaftskollegen eine ganz wichtige Rolle. Da ist unsere Mannschaft speziell. Wir haben keine Grüppchenbildung. Gregoritsch sagte neulich schon, dass es üblich ist, dass man mit 14-15 Leuten mal einen Kaffee trinken geht. Man wird schnell eingegliedert. Ich war zehn Jahre in Bremen. Mir ist der Schritt, da rauszugehen, daraus nicht leichtgefallen, aber mir wurde es hier leichtgemacht."

… den Zusammenhalt in Freiburg

"Die Jungs, die hier spielen, sind schon lange da. Wir haben die längste Verweildauer. Die Führungsspieler sind schon lange da, das Trainerteam, die Führungsetage. Auf diese Kontinuität wird geachtet, auch bei Neuverpflichtungen. Passt das fußballerisch, aber passt das auch charakterlich? Der Mannschaftsgeist wird von den Etablierten vorgelebt, da wird drauf geachtet, dass alle mitziehen und sich keiner komplett rauszieht. Und wenn das passiert, wird er wieder reingeholt."

Maximilian Eggestein SC Freiburg Bundesliga 12082022 Quelle: Getty ImagesGetty Images

… eine Karriere beim SV Werder

"Klar denkt man darüber nach, wie lange das gehen kann, beispielsweise wenn man seinen Vertrag verlängert. Ich bin in Bremen groß geworden, seitdem ich 14 bin. Aber im Fußball ist es schwer, seine gesamte Karriere bis zum Ende durchzudenken. Ich glaube, das kann man gar nicht. Bei mir hat man dann ja gesehen, wie schnell es sich wenden kann."

… die Spontanität seines Wechsels

"Ich habe mich zu der Zeit komplett auf den SV Werder und die 2. Liga eingelassen. Aber die ganze Situation bei Werder war nicht einfach, der Verein war wirtschaftlich in keiner einfachen Lage. In der Kabine hat man nicht gewusst, wer am Ende der Transferphase noch da sein wird. Wo kommt vielleicht noch ein Angebot rein, damit der Verein Geld generieren kann? Für den Moment hat man sich damit abgefunden. Ich hätte nicht alles gemacht, aber mit Freiburg hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Ich fühlte Wertschätzung und dass ich gut reinpasse. Dann habe ich mir Zeit gelassen und letztendlich entschieden, dass es ein Schritt für mich ist, der Sinn macht. Ich hätte mir schönere Zeitpunkte vorstellen können, Werder zu verlassen. Letztendlich musste ich einen Haken dran machen."

… das Zusammenspiel mit Nicolas Höfler

"Das muss schon gut funktionieren in der Zentrale. Dafür ist es gut, dass man sich auch neben dem Platz versteht, was bei uns der Fall ist. Chico hat über 200 Bundesligaspiele gemacht und spielt seit längerer Zeit auf einem konstant hohen Niveau. Dabei kommt er immer noch zu schlecht bei weg, viele haben immer noch nicht auf dem Schirm, wie wichtig er für uns als Mannschaft ist, das ist für mich Wahnsinn."

… sein erstes Spiel im Europapokal

"Es fühlt sich anders an. Aber nicht, weil die Gegner eine andere Sprache sprechen. Es ist ein Abendspiel, das ist an sich schon gut. 21 Uhr ist auch eine besondere Uhrzeit. Es hat sich gut angefühlt. Schon beim ersten Spiel gegen Qarabag herrschte eine besondere Stimmung. Jetzt haben wir unsere erste Auswärtsreise und Olympiakos ist ein besonderer Standort. Ich bin sehr gespannt, was uns erwartet."

… die Standardstärke des SC Freiburg

"Das ist kein Zufall. Wir beschäftigen uns sehr intensiv damit und verbringen einige Trainings- und Videostunden damit. Wir schauen, in welchen Räumen des Gegners die Schwächen liegen, wo vielleicht die kleinen und die großen Spieler stehen könnten. Dann kommen die Bälle von Günter und Grifo super rein. Und dann darf man die Jungs in der Mitte nicht vergessen, die sich mit Wucht in die Bälle reinwerfen. Da braucht es die Wucht. Es ist schön, wenn sich diese Arbeit auf dem Platz widerspiegelt. Und dass ich einer von zwei Spielern bin, die nicht in der Box sind, sondern absichern, ist mir relativ egal, solange wir als Mannschaft davon profitieren."