Arminia Bielefeld hat sich auf seiner Trainersuche schnell in der unmittelbaren Nachbarschaft bedient. Der Bundesliga-Absteiger im Sturzflug setzt auf Daniel Scherning vom gut 40 Kilometer entfernten Drittligisten VfL Osnabrück. Das gaben beide Vereine am Donnerstag bekannt - der Nachfolger des am Mittwoch entlassenen Uli Forte leitet noch am Donnerstag in Bielefeld sein erstes Training.
"Die Entscheidung ist mir wirklich alles andere als leicht gefallen. Der VfL als Klub, unsere Spieler, das Trainer- und Funktionsteam, die Fans, das Stadion, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ich habe mich total wohlgefühlt in Osnabrück", sagte Scherning, der beim VfL einen Vertrag bis 2023 besaß.
Chance auf den nächsten Schritt für Scherning
Nun allerdings biete sich ihm "bei der Arminia die Chance, den nächsten Schritt in meiner persönlichen Entwicklung zu gehen. Beim DSC war ich bereits als Spieler und Trainer aktiv." Vor seinem Engagement in Osnabrück hatte Scherning als Co-Trainer von Steffen Baumgart (heute 1. FC Köln) beim SC Paderborn gearbeitet, von 2009 bis 2015 war er bei der Arminia als Scout oder Trainer in Juniorenmannschaften und der U23 beschäftigt. Sein Debüt auf der Bank der Profi-Mannschaft des Zweitliga-17. soll er am Sonntag beim Tabellenzweiten 1. FC Heidenheim geben.
Osnabrück ist in der 3. Liga nach vier Spieltagen Tabellenzwölfter und steht von einem Tag auf den anderen ohne Trainer da. "Mit der Freigabe für einen Wechsel haben wir seinem Wunsch entsprochen, den wir inhaltlich für ihn persönlich nachvollziehen können", sagte Sportdirektor Amir Shapourzadeh.
"Wir hätten aber auch gerne die im vergangenen Sommer erfolgreich begonnene Zusammenarbeit fortgesetzt, sodass wir erst nach intensiver Abwägung der Gesamtsituation unter Einbeziehung von Gremienvertretern dem Wechsel zugestimmt haben." Interimsweise übernehmen die bisherigen Co-Trainer Tim Danneberg und Danilo de Souza.