Die am Ende ernüchternde Ära Hansi Flick bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist beendet, sein Nachfolger für die Zeit nach dem Frankreich-Spiel am Dienstagabend (21 Uhr/ARD) steht noch nicht fest. Die Ablösung des 58-Jährigen war spätestens nach dem 1:4-Debakel gegen Japan aber alternativlos, wie der DFB erklärte.
Wenige Stunden nach der Entscheidung, Flick neun Monate vor der Heim-EM von seinen Aufgaben zu entbinden, meldete sich Ilkay Gündogan zu Wort. Der 32-Jährige war zuvor im Zuge einer der letzten Amtshandlungen des geschassten Bundestrainers zum neuen Kapitän der DFB-Elf ernannt worden.
Gündogan bedankt sich bei Flick für "Wertschätzung" und "Zusammenarbeit"
"Danke für die gemeinsame Zeit, die gegenseitige Wertschätzung und die Zusammenarbeit, Hansi", schrieb Gündogan in den sozialen Medien. Flick sei "ein super Mensch und Trainer", es sei "sehr schade, dass wir als Mannschaft dein großes Vertrauen in uns nicht zurückzahlen konnten", fuhr der Profi des FC Barcelona fort.
Die kommenden Monate bis zum Turnier im Sommer 2024 sieht Gündogan auch als Auftrag: "Wir werden als Team weiter versuchen, zu lernen, um stärker zurückzukommen für eine erfolgreiche Heim-EM 2024 - auch für dich! Ich wünsche dir für die Zukunft nur das Beste!"
Flicks Amtszeit begann optimal - und endete desaströs
Flick hatte das Traineramt beim DFB nach der EM 2021 übernommen. Mit acht Siegen in Folge in der WM-Qualifikation begann seine Amtszeit optimal, danach aber verlor die Nationalmannschaft immer mehr den Faden. In der Nations League gewann die DFB-Elf nur eines von sechs Spielen und verpasste die Finalrunde klar.
Das größte Desaster erlebte die Mannschaft jedoch bei der WM in Katar, wo Deutschland - wie bereits vier Jahre zuvor in Russland - erneut in der Vorrunde ausschied. Danach schaffte es Flick nicht mehr, das Ruder herumzureißen. Von den letzten fünf Länderspielen seiner Amtszeit gingen vier verloren.