Der SC Freiburg hat nach einer weiteren fulminanten Vorstellung die erstmalige Teilnahme an der Champions League im Visier. Der Pokalfinalist gewann am drittletzten Spieltag der Bundesliga 4:3 (1:1) im badischen Duell bei der TSG Hoffenheim. Damit haben die Breisgauer zumindest vorübergehend den vierten Platz erobert.
Roland Sallai (23.), Christian Günter (50.), Lucas Höler (70.) und Woo-Yeong Jeong (73.) trafen für die Freiburger, die einen Punkt vor RB Leipzig liegen. Der Fünfte muss am Montag bei Borussia Mönchengladbach ran. Die TSG ist weiter auf Talfahrt und hat nach sieben Partien ohne Sieg den Europacup endgültig aus den Augen verloren. Daran änderten auch die Tore von Andrej Kramaric (32.), Angelo Stiller (49.) und Sebastian Rudy (84.) nichts.
Freiburg kommt schwer ins Spiel - und trifft
Vor 23.627 Zuschauern in Sinsheim bestimmten die Hoffenheimer die Anfangsphase. Nach einem Fehler des Freiburger Verteidigers Manuel Gulde vertändelte TSG-Stürmerstar Kramaric die erste Gelegenheit (7.).
Die Freiburger, die ohne Yannik Keitel, Kevin Schade und Noah Weißhaupt auskommen mussten, kamen nur mühsam in die Partie. Im Spiel nach vorne brachten die Breisgauer kaum etwas zustande, die sonst so starken Außenspieler kamen nicht nur Geltung. Auch die Dreierreihe in der Abwehr funktionierte nicht richtig gut.
Trotz der Probleme in allen Bereichen ging die Mannschaft von Trainer Christian Streich durch die erste gelungene Offensivaktion in Führung. Nach Vorarbeit von Höler ließ der Ungar Sallai dem früheren SC-Torwart Oliver Baumann keine Chance.
Kramaric gleicht vor der Pause aus
Im Anschluss an die Führung übernahmen die Gäste kurzzeitig das Kommando, den Treffer markierten aber die Hoffenheimer. Nach einer Flanke von Nationalspieler David Raum war der kroatische Vize-Weltmeister Kramaric zur Stelle. Es war erst das fünfte Saisontor des Angreifers, der in den vergangenen Wochen in die Kritik geraten war.
In der 39. Minute vergab der Österreicher Christoph Baumgartner die Möglichkeit zum zweiten Treffer für die Gastgeber, bei denen Ermin Bicakcic, Benjamin Hübner, Marco John, Havard Nordtveit, Stefan Posch und Chris Richards fehlten.
Streichs Umstellung fruchtet
Zu Beginn des zweiten Durchgangs stellte Streich von einer Dreier- auf eine Vierer-Abwehrkette um und brachte seinen Superjoker Nils Petersen. Die Maßnahme ging zunächst nach hinten los. Nach Vorarbeit von Kramaric traf Stiller. Der SC war allerdings nur wenige Sekunden geschockt, Kapitän Günter erzielte postwendend den Ausgleich.
Nach den beiden frühen Toren in der zweiten Hälfte nahm die Begegnung richtig Fahrt auf. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier auf Sieg. Die beste Chance in dieser Phase vergab Höler (62.).
Kurz darauf hatte der Hoffenheimer Diadie Samassekou großes Glück, dass er nicht die Gelb-Rote Karte sah (69.). Den fälligen Freistoß verwerte Höler per Kopf. Es war bereits das 24. Standardtor der Freiburger, die damit die Liga anführen. Kurz darauf erhöhte der gerade eingewechselte Südkoreaner Jeong. Rudy sorgte noch einmal für Spannung.