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Fussball

Nils Petersen exklusiv im KMD-Podcast: "Schlafstörungen, Gedankenkarussell: Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt"

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Nils Petersen exklusiv im KMD-Podcast: "Schlafstörungen, Gedankenkarussell: Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt"Getty Images
Nils Petersen ist seit neuestem Fußball-Rentner. Im Podcast kicker meets DAZN spricht über die Zeit nach und Probleme während der Karriere und die unverhoffte Verlängerung seiner Bundesligazeit.

Nils Petersen ist der beste Bundesliga-Joker der Geschichte - obwohl er die Minuten auf der Bank immer gehasst hat. Die Anspannung im Magen, der Gedanke, dass man noch gebraucht wird: einfach ein unbehagliches Gefühl. Dass er das nach vielen Jahren im Profigeschäft nun in seinem Ruhestand nicht vermisst, erzählt der langjährige Stürmer des SC Freiburg in der neuesten Ausgabe des Podcasts kicker meets DAZN

Außerdem spricht Petersen über psychische Probleme und wie er sich in Behandlung gegeben hat. Er verrät, wie ein Vertragsangebot des 1. FC Köln seine Karriere um eine Saison verlängert hat, obwohl er es nicht mal angenommen hat. Und gibt einen Einblick in seine erste Zeit als Fußball-Rentner. 

Hier gibt es die besten Aussagen auf einen Blick. Die komplette Folge kicker meets DAZN gibt es wie immer überall zu hören, wo es Podcasts gibt.

Nils Petersen über ... 

… die erste Zeit nach Ende seiner Profi-Karriere

"Es ist ein angenehmes, selbstbestimmtes Leben, das man so nicht kennt als Profi-Fußballer. Ich hatte mir sehr viel vorgenommen und gesagt: Jetzt gönne ich mir alles, was geht. Schnitzel, Currywurst, Alkohol. Aber man kommt nicht so richtig raus aus diesem Profi-Denken. Das ist noch immer so bei mir, ich bin viel zu diszipliniert, war jetzt aber einen Tag vor dem Pokalspiel des SC Freiburg in der Disco, was ich wirklich nicht oft mache. Das genieße ich dann schon."

… Dinge, die er definitiv nicht vermissen wird

"Die Minuten auf der Bank. Natürlich könnte man sagen: Ich schaue entspannt zu, die anderen machen das jetzt. Aber man hat die ganze Zeit eine eklige Anspannung im Magen und weiß, man kommt noch aufs Feld, wird irgendwo gebraucht und muss noch liefern. Jeder Fußballer weiß, dass, sobald Anpfiff ist, die Anspannung meistens weg ist, weil man im Tunnel ist und dann geht alles von allein. Aber wenn man auf der Bank sitzt, hat man noch länger diese Anspannung und die habe ich nie gemocht."

Nils Petersen SC Freiburg Bundesligaimago images

… psychische Probleme und Therapie während der aktiven Karriere

"Ich habe selbst gemerkt, dass etwas nicht stimmt: Schlafstörungen, Gedankenkarussell. Gar nicht so dramatisch, aber gerade als Leistungssportler und Profi-Fußballer ist man gewohnt: Ich mache etwas und dann tut sich was. Aber in dem Moment konnte ich alles versuchen, alles, was bei Google steht, machen, und es hat nicht geholfen. Dann habe ich über den SC einen Kontakt bekommen und jeden Donnerstag eine Therapiestunde wahrgenommen. Es ist trotzdem unangenehm, man möchte da nicht hin, aber wenn man es dann gemacht hat, sagt man sich: Wie dumm war ich eigentlich, dass ich das nie gemacht habe?"

... Herausforderungen im letzten Karrierejahr

"Ich war immer ein Realist von meinem eigenen Spiel. In der Box war ich schon einer der besten, aber im Training von Montag bis Freitag, wie oft ist man da in der Box? Da macht man Elf gegen Elf, spielt man Rondos, so viele Dinge, wo man keinen Torabschluss aus acht Metern braucht, was ich gut kann. Bei allen anderen Parametern war ich der schlechteste, ob Sprint- oder Sprungwerte, was heute alles gemessen wird. Ich bin 34, da kommt man mit den 20-Jährigen nicht mehr so gut mit. Das ist schon brutal für den Kopf zu wissen, dass man immer mitgehen muss, um nicht abgehängt zu werden."

... das Vertragsangebot des 1. FC Köln

"Ich habe schon 2022 damit gehadert, ob ich es machen soll (die Karriere beenden, Anm.). Dann kam nochmal das Angebot aus Köln, das mir einen kleinen Schub gegeben hat. Ich hatte dann auch echt gute Gespräche mit Steffen Baumgart, der mir nochmal einen Push gegeben hat. Da hatte ich dann echt eine gute Rückrunde, mit Pokalfinale, dem Tor im Halbfinale, ein paar Spiele von Beginn an gemacht und gesagt habe: Okay, das war es jetzt doch noch nicht."

... die Möglichkeit, die Karriere im Ausland ausklingen zu lassen

"Wenn ich was gemacht hätte, dann wäre ich nochmal in die 2. Liga gegangen. Aber wenn du als Nils Petersen in die 2. Liga gehst, bist du wahrscheinlich einer der Topverdiener und die Erwartung ist, dass du 15 bis 20 Tore machst. Da wusste ich nicht, ob ich das will."