149 Pflichtspiele, 15 Tore und 30 Torvorlagen sind gute Werte für einen Mittelfeldspieler, und doch haben sie sich bei Bayer 04 Leverkusen mehr versprochen. Jetzt verlässt Kerem Demirbay den Verein, der vor vier Jahren mit 32 Millionen Euro so viel Geld an die TSG 1899 Hoffenheim überwiesen hat wie nie zuvor an einen anderen Verein.
Mit Demirbay, damals 25 Jahre alt, versprach sich die Werkself im Sommer 2019 eine Soforthilfe, einen Leader und torgefährlichen Mittelfeldstrategen. Der heute 30-Jährige enttäuschte zwar nicht, erfüllte die hohen Erwartungen aber auch nicht in Gänze. Vor allem unter Xabi Alonso musste sich Demirbay, der zu den Großverdienern von Bayer 04 gehört, in der Vorsaison immer mehr unterordnen.
Nun wird das Kapitel geschlossen. Demirbay ist am Dienstagabend schon nach Istanbul geflogen, um sich Galatasaray anzuschließen. Der türkische Traditionsklub bestätigte die Verhandlungen offiziell, was in der Türkei gleichbedeutend damit ist, dass eine Verpflichtung nur noch Formsache ist. Am Mittwoch soll der Medizincheck erfolgen, dann dürften beide Vereine den Transfer publik machen.
Xhaka fängt den Abgang auf
Demirbay steht ursprünglich noch bis 2024 unter Vertrag und bringt Bayer somit noch eine Ablöse ein. Hier schwanken die Berichte. Die kolportierte Ablösesumme wird zwischen drei und acht Millionen Euro inklusive möglicher Boni eingeordnet. In Istanbul wird Demirbay einen Dreijahresvertrag unterschreiben, außerdem hat der zweimalige deutsche Nationalspieler Chance auf die Champions League. Derzeit durchläuft Galatasaray die strapaziöse Qualifikation, ist am Mittwochabend im Rückspiel der zweiten Runde gegen FK Zalgiris Vilnius gefordert.
Interesse an Demirbay bestand auch aus Saudi-Arabien, wo Al-Shabab eine Option gewesen wäre. Auch Lazio Rom und Brighton and Hove Albion werden von der Bild ins Spiel gebracht. Demirbay entschied sich aber für Gala, das einen spielstarken und torgefährlichen Mittelfeldspieler bekommt, der zudem aufgrund seiner türkischen Wurzeln nicht das Ausländerkontingent in der Süper Lig belastet.
In Leverkusen ist Ersatz bereits vor Ort. Schließlich ist der Werkself mit Granit Xhaka ein echter und viel beachteter Königstransfer gelungen. Der Schweizer kam vom FC Arsenal und ist zweifelsohne als Leitwolf und Mittelfeldanführer eingeplant. Auch Exequiel Palacios und Robert Andrich sind Profis mit Startelfambitionen im zentralen Mittelfeld.