Sandro Schwarz soll neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC werden. Wie der kicker berichtete, soll sich der Hauptstadtklub mit dem 43-Jährigen einig sein. Schwarz, der am Sonntagnachmittag mit Dynamo Moskau noch das russische Pokalfinale bestreitet, soll dem Bericht zufolge seinen dort noch bis 2024 gültigen Vertrag auflösen.
Schwarz würde auf Felix Magath folgen, der mit der Hertha in der abgelaufenen Saison erst in der Relegation gegen den Zweitligisten Hamburger SV den Klassenerhalt gesichert hatte. Vor seiner Zeit bei Dynamo, das er zuletzt auf Rang drei der russischen Liga führte, hatte Schwarz den FSV Mainz 05 von 2017 bis 2019 trainiert.
Im Gegensatz zu seinen deutschen Trainer-Kollegen Markus Gisdol (Lokomotive Moskau) und Daniel Farke (FK Krasnodar) hatte Schwarz sein Engagement nicht mit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine beendet. Er hatte dies damit begründet, dass er sich für den Klub verantwortlich fühle.
Bobic: "Diese Relegation war die letzte Chance"
In Berlin würde Schwarz eine Großbaustelle vorfinden. Seitdem Investor Lars Windhorst 2019 einstieg, ging es alle drei folgenden Spielzeiten gegen den Abstieg. "Diese Relegation war die letzte Chance", hatte Sportchef Fredi Bobic am Dienstag gesagt.
Der Kader wird im Sommer überarbeitet werden, Bobic erklärte ausdrücklich keinen Spieler für unverkäuflich. Von den 374 Millionen Euro, die Windhorst einbrachte, ist der Löwenanteil aufgebraucht. Im Tandem mit Bobic müsste Schwarz auf dem Transfermarkt kreativ werden - aber auch auf die eigene Jugend setzen und trotzdem irgendwie Ergebnisse einfahren.
Gleichzeitig käme Schwarz zu einer Zeit, in der strukturell bei Hertha viel im Argen liegt. Der Klub ringt um Geschlossenheit. Präsident Werner Gegenbauer ist nach Zwistigkeiten mit Windhorst am Dienstag zurückgetreten. Auch Finanz-Boss Ingo Schiller geht im Oktober, womit von den Entscheidern bald nur Bobic verbleibt.