Am 10. Juni findet das Finale der Champions League statt, Real Madrid oder Manchester City trifft auf den Sieger des Duells zwischen der AC und Inter Mailand. Nach zwei vergeblichen Anläufen aufgrund der Corona-Pandemie soll Istanbul in diesem Jahr endlich wieder das Endspiel ausrichten. Das Atatürk-Stadion, das bereits Schauplatz des historischen Endspiels 2005 zwischen Milan und dem FC Liverpool gewesen war, soll Schauplatz sein. Doch kommt nun alles anders?
Denn wie die britische Zeitung Daily Mail berichtet, gibt es bei der UEFA Überlegungen, das Finale zu verlegen. Grund seien Sicherheitsbedenken aufgrund der anstehenden Präsidentschaftswahl in der Türkei. Amtsinhaber Recep Tyyip Erdogan könnte nach 20 Jahren an der Macht abgewählt werden, sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu hat laut Umfragen gute Chancen, neuer Präsident zu werden.
Champions-League: Finale erneut in Lissabon?
Am 14. Mai findet der erste Wahlgang statt. Sollte keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen erreichen, muss ein zweiter Wahlgang am 28. Mai über den neuen Präsidenten entscheiden. Nicht einmal zwei Wochen nach einem möglichen zweiten Wahlgang findet das Champions-League-Finale statt. Laut Bericht der Daily Mail befürchtet die UEFA gesellschaftliche Unruhen in der Türkei, die die Sicherheit der Beteiligten gefährden könnten.
Eine Alternative zu Istanbul soll es bereits geben, zumindest führt der Verband dem Bericht zufolge bereits informelle Gespräche mit dem portugiesischen Verband, um das Finale im Fall der Fälle Estadio da Luz in Lissabon austragen zu können. Es wäre eine Duplizität der Ereignisse, denn bereits 2020 sollte Istanbul das Champions-League-Endspiel austragen, ehe die Corona-Pandemie alles durcheinanderwirbelte. Auch damals wurde der Henkelpott in Lissabon vergeben, damals im Rahmen eines Final-8-Turniers.
Da Istanbul auch 2021 wegen der weiterhin bestehenden Corona-Restriktionen kurzfristig absagen musste und Porto einsprang, soll die UEFA aber eigentlich kein Interesse haben, der türkischen Metropole das Finale erneut zu entziehen und dies nur im absoluten Notfall in Erwägung ziehen.