Im Münchner Sommer-Theater gibt es das erhoffte Happy End: Wunschkandidat Yann Sommer wechselt nach wochenlangem Poker als Ersatz für den schwer verletzten Nationalkeeper Manuel Neuer von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern. Der 34-Jährige unterschrieb am Donnerstag einen Vertrag bis 2025. Die Ablöse für den Schweizer, dessen Kontrakt in Gladbach am Saisonende ausgelaufen wäre, soll acht Millionen Euro plus Bonus in Höhe von 1,5 Millionen betragen.
"Ich bin stolz, jetzt ein Teil des FC Bayern zu sein. Es ist ein großer Klub mit Power - ich weiß um die enorme Qualität und Strahlkraft dieses Vereins. Es kommen große Aufgaben auf uns zu", sagte Sommer.
Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic würdigte ihn als "einen der besten europäischen Torhüter". Der neue Keeper sei "eine wertvolle Verstärkung. Er bringt alles mit, um bei uns sofort seinen Teil zum Erfolg beitragen zu können. Wir sind sicher, dass wir mit Yann Sommer unsere Ziele erreichen können", ergänzte Vorstandsboss Oliver Kahn.
Sommer trainierte am Donnerstagnachmittag erstmals mit seinen neuen Kollegen und wird wohl bereits am Freitag (um 20.30 Uhr auf DAZN) im Bundesliga-Kracher bei RB Leipzig seine Bayern-Premiere feiern. Laut Trainer Julian Nagelsmann dauere die Eingewöhnungszeit "15 Minuten. Das ist kein Hexenwerk."
Sommer hat 80 Länderspiele für die Schweiz bestritten, stand auch bei der WM in Katar in drei von vier Spielen im Tor der Eidgenossen. 2014 war er als Nachfolger von Marc-Andre ter Stegen vom FC Basel nach Gladbach gewechselt.
Gladbach holt Omlin aus Montpellier
Borussia Mönchengladbach hat derweil Schlussmann Jonas Omlin vom französischen Erstligisten HSC Montpellier als Nachfolger für Sommer verpflichtet. Omlin (29), der wie der fünf Jahre ältere Sommer zum Kreis der Schweizer Nationalmannschaft gehört, erhält einen Vertrag bis 2027.
"Mit der Verpflichtung von Jonas Omlin haben wir aus unserer Sicht eine sehr gute Lösung gefunden", sagte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus: "Er ist ein sehr zuverlässiger Torwart mit guter Ausstrahlung, stark auf der Linie und auch mit dem Ball am Fuß."
Für Omlin zahlt die Borussia rund acht bis zehn Millionen Euro - in etwa die Summe, die sie für Sommer vom FC Bayern erhält. Omlin setzt bei der Borussia die Tradition Schweizer Torhüter fort, von 2001 bis 2004 stand in Gladbach bereits Jörg Stiel zwischen den Pfosten.