Die Auseinandersetzung zwischen dem belgischen Fußball-Nationaltorhüter Thibaut Courtois und seinem deutschen Trainer Domenico Tedesco entwickelt sich immer mehr zum Machtkampf. Nach seiner aufsehenerregenden Abreise von der Nationalmannschaft griff Courtois den früheren Bundesligatrainer Tedesco heftig an und warf ihm unter anderem vor, dass seine Einlassungen zu dem Thema "nicht mit der Realität übereinstimmen".
Der Keeper vom spanischen Rekordmeister Real Madrid prangerte in einem langen Statement auf seiner Homepage an, dass Tedesco nur "teilweise und subjektiv" von einer "privaten Unterredung" berichtet habe. Darüber sei er "überrascht" und "tief enttäuscht". Laut Courtois sei es "weder eine Laune noch eine willkürliche Entscheidung, Kapitän der Nationalmannschaft zu sein oder nicht zu sein". Im Gespräch mit Tedesco sei es ihm darum gegangen, "Situationen, die dem Team in der Vergangenheit geschadet hätten", zu vermeiden. "Leider" habe er "sein Ziel nicht erreicht".
Courtois gab außerdem zu Protokoll, dass seine Abreise von der Nationalmannschaft aus medizinischen Gründen erfolgt sei. Er habe sich - in Absprache mit den Verantwortlichen der Auswahl - einer Untersuchung wegen eines Problems am rechten Knie unterzogen. Tedesco hatte am Montag erklärt, dass Courtois die Reise zum EM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Tallinn gegen Estland (20.45 Uhr/DAZN) verweigert habe. Laut Tedesco war Courtois beleidigt, weil er am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen Österreich nicht den verletzten Kevin De Bruyne als Kapitän vertreten durfte.