UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat die Befürworter eines erneuten Anlaufs zur Gründung einer Super League scharf kritisiert. "Ich habe es satt. Zuerst haben Sie diese unsinnige Idee mitten in einer Pandemie lanciert. Jetzt lesen wir jeden Tag Artikel, dass sie eine weitere Idee mitten im Krieg einführen wollen", sagte der Slowene bei einer Veranstaltung der Financial Times in London: "Sie leben offensichtlich in einer Parallelwelt."
Laut Medienberichten sollen Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin an einem neuen Vorstoß für eine europäische Superliga arbeiten, demnach wollen die Klubs zudem vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die UEFA klagen. Im April des vergangenen Jahres war das Projekt nach wenigen Tagen gescheitert, da sich neun der zwölf Vereine aufgrund heftiger Proteste von den Plänen distanzierten.
Die Super League sei "völliger Blödsinn und jeder außer ihnen weiß das", sagte Ceferin. Der Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA) erklärte zudem, dass es den Vereinen frei stehe, ihre eigenen Wettbewerbe zu organisieren, dass sie aber nicht mehr erwarten könnten, an UEFA-Wettbewerben wie der Champions League teilzunehmen.
Andrea Agnelli, Klubchef von Juventus und einer der Initiatoren der Super League, verteidigte die Idee auf der Veranstaltung, nachdem Ceferin per Videoschalte gesprochen hatte. Für ihn sei das Projekt nicht gescheitert, sagte der Italiener. Die Pläne seien ein "Alarmruf an das System" gewesen, "dass wir etwas tun müssen, um eine nachhaltige Industrie zu schaffen".