Keine Frage, Carlo Ancelotti hat seinen Platz in der Vereinsgeschichte von Real Madrid bereits sicher. Derzeit ist der Italiener in seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Königlichen tätig, zuvor leitete er bereits zwischen 2013 und 2015 die Geschicke des spanischen Mega-Klubs.
In seiner ersten Amtszeit erfüllte "Don Carlos" den Madrilenen den sehnsüchtigen Wunsch nach der "Decima", dem zehnten Titel in der Champions League. 2014 war es so weit, ewig lange zwölf Jahre hatte Real den Henkelpott zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr gewonnen. Ancelotti beendete diesen Fluch und schrieb Geschichte. Ein Jahr später, nach einer enttäuschenden und titellosen Saison, wurde er vom Vorstand um Präsident Florentino Perez von seinen Aufgaben entbunden.
2021 kehrte Ancelotti schließlich in die spanische Hauptstadt zurück und folgte auf Zinedine Zidane. Der Franzose hatte zwischen 2015 und 2018 dreimal in Folge die Champions League gewonnen, der Appetit nach dem Pokal mit den großen Ohren ist in Valdebebas aber nie gestillt. Und Ancelotti hatte erneut das richtige Rezept und lieferte Real - wie bereits acht Jahre zuvor - gleich in seiner ersten Saison den Titelgewinn in der Königsklasse.
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Brasilien will Ancelotti - Was macht Perez?
Und nun stellt sich die Frage, ob sich Geschichte auch bei einem möglichen Abschied wiederholt. Klar ist: Die Liga-Saison verläuft enttäuschend, die Meisterschaft ist praktisch weg. Der Umstand, dass ausgerechnet der große Rivale FC Barcelona auf über zehn Punkte enteilt ist, macht die Sache aus Sicht der Königlichen nicht besser, im Gegenteil.
Zwar hat Real Madrid unter Ancelotti wieder das Halbfinale der Champions League erreicht und steht sogar im Finale der Copa del Rey, aber mindestens ein Titel muss es wohl sein, damit der 63-Jährige seinen Vertrag bis 2024 erfüllen darf. Einige tausend Kilometer entfernt wird man in Brasilien ganz genau darauf achten, was in Madrid passiert. Denn der dortige Verband sucht einen neuen Nationaltrainer für die Selecao und hat Ancelotti als Top-Kandidaten auserkoren.
Ancelotti selbst bestätigte das Interesse aus Brasilien und zeigte sich "geschmeichelt", stellte aber auch klar, dass er seinen Vertrag bei Real erfüllen wolle. Am Zuckerhut ist man jedoch bereit, noch ein wenig auf Ancelotti zu warten. Er sei bereit, bis Mai auf eine Antwort zu warten, sagte Verbandspräsident Ednaldo Rodrigues über seinen Plan A für die Trainerbank des Rekordweltmeisters. Er hoffe, den Namen des neuen Trainers bis zum 25. Mai verkünden zu können, so Rodrigues am Rande der CBF-Generalversammlung.
Bis dahin ist das Halbfinale in der Champions League gespielt. Sollte Real gegen Manchester City den Kürzeren ziehen, könnte bei Perez womöglich wie bereits 2015 die Erkenntnis reifen, auf der Trainerbank einen Wechsel vornehmen zu müssen. Seinen Platz in der Real-Historie hat Ancelotti aber ohnehin bereits sicher - und vielleicht auch bald in der brasilianischen.