In weniger als zwei Monaten startet die Fußball-EM im eigenen Land, gut vier Wochen sind es noch, bis Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader berufen wird. Nach den zwei gelungenen Auftritten im März gegen Frankreich und die Niederlande dürfte es nur kosmetische Eingriffe geben, eine Generalüberholung scheint ausgeschlossen.
Das ist vor allem für jene Spieler eine schlechte Nachricht, die zuletzt von Nagelsmann nicht berücksichtigt worden waren. Dazu gehört auch Bayern-Star Leon Goretzka. Der 29-Jährige war wohl das prominenteste Opfer von Nagelsmanns Umbauarbeiten - was auch mit schwachen Leistungen zu Jahresbeginn zu tun hatte.
In den vergangenen Wochen aber steigerte sich Goretzka deutlich, auch in neuer Rolle. Er agiert derzeit defensiver, ohne aber seine offensive Gefahr einzubüßen. Mit wettbewerbsübergreifend elf Assists ist Goretzka aktuell der drittbeste Vorlagengeber im Bayern-Kader.
"So stabil wie eigentlich noch nie in meiner Karriere" fühle er sich aktuell, sagte Goretzka im Interview mit dem kicker. Und er machte deutlich, dass er die Hoffnung auf eine EM-Teilnahme noch nicht aufgegeben hat - auch wenn es vielleicht nicht zum Stammspieler reicht.
Goretzka über EM: "Können gemeinsam viel erreichen"
"Ich bin topmotiviert, möchte weiterhin mit Top-Leistungen wie zuletzt überzeugen und werde jede Rolle annehmen, die Julian für mich vorgesehen hat. Gemeinsam können wir viel erreichen, da bin ich mir sicher", stellte Goretzka klar.
Ein weiteres Bewerbungsschreiben könnte er in der Champions League in den beiden Halbfinals gegen Real Madrid verfassen. Zunächst steht am Dienstag das Hinspiel in der Allianz Arena auf dem Programm, acht Tage später steigt das Rückspiel in Madrid.
"Im Bernabeu weiterzukommen, das hätte natürlich was, keine Frage", blickte Goretzka bereits voller Vorfreude voraus. Der Größe der Aufgabe ist sich der Mittelfeldspieler, der 2020 mit den Bayern den Henkelpott gewann, aber bewusst.
"Ich glaube, wir werden genauso wie gegen Arsenal Phasen haben, die wir aushalten müssen; wo wir bereit sein müssen zu leiden; wo wir bereit sein müssen zu arbeiten. Druckphasen zu überstehen, das wird ein wichtiges Thema. Es werden andere Spiele als gegen Arsenal", blickte er voraus.