Von der Verpflichtung von Sadio Mane durch Rekordmeister Bayern München hat auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) profitiert. Dies bestätigte DFL-Chefin Donata Hopfen im kicker . "Dass die neue Welt von Mane jetzt München und die Bundesliga ist, haben sowohl der FC Bayern als auch wir als Liga in den digitalen Medien durch die richtigen Inhalte nutzen können und in seiner Heimat Afrika enorm an Reichweite gewonnen", sagte sie: "In den sozialen Netzwerken sprechen wir teilweise von einem Wachstum im vierstelligen Prozentbereich."
Dies sei ein Phänomen, das im internationalen Fußball derzeit öfter zu beobachten sei, führte Hopfen aus. "Internationale Wechsel haben heute ganz andere Auswirkungen als früher", sagte die Nachfolgerin von Christian Seifert: "Viele junge Fans folgen Superstars, nicht so sehr den Klubs. Mit dem Wechsel von (Erling) Haaland (von Borussia Dortmund, d. Red.) zu Manchester City gehen sie in den sozialen Netzwerken mit ihm nach England."
Immer mehr Herausforderungen für Hopfen
Beim Senegalesen Mane, der vom FC Liverpool nach München kam, sei der Effekt andersherum. Dass neben Haaland auch Robert Lewandowski (vom FC Bayern zum FC Barcelona) die Liga verlassen haben, sei keine allzu große Schwächung. "Einer geht, ein anderer kommt, viele wachsen nach. Mit Jude Bellingham und Jamal Musiala spielen bei uns zwei der größten Talente der Welt", betonte Hopfen, die ihre ersten zehn Monate als DFL-Chefin als einen "wilden Ritt" bezeichnete.
Sie sei "in Krisenzeiten gestartet, und die weltpolitischen und gesellschaftlichen Probleme nahmen gefühlt mit jedem Tag zu", sagte Hopfen und zählte Corona, Russlands Krieg in der Ukraine, Energiekrise und Inflation auf. Dazu kämen die "originären Themen des Fußballs und der DFL, von denen keines einfach zu lösen ist". Das alles würde "einen enormen Spagat" erfordern.
"Mein Job ist es, die strategischen Linien für die Zukunft zu entwerfen und als DFL bestmögliche Rahmenbedingungen anzubieten. Alles, damit die Liga auch in den nächsten Jahren stabil steht", sagte Hopfen: "Es gibt sehr viele sehr sensible Themen, die seit Jahren schwelen und trotz der unterschiedlichen Belange nur gemeinsam gelöst werden können." Es brauche "die Bereitschaft von allen, Veränderungen mitzugehen und manchmal sicher auch die eigenen Interessen im Sinne des großen Ganzen ein Stück weit zurückzuschrauben."