War Argentinien schon mal Weltmeister?

Der Tod von Diego Armando Maradona, Argentiniens größtem Fußballidol und einem der besten Fußballspieler aller Zeiten, bewegt bis heute die Massen, insbesondere in Argentinien. Bei der WM 2022 in Katar stand Argentinien im WM-Finale und der Geist Maradonas schwebte über allem. Doch warum ausgerechnet dieser Mann so viele Emotionen auslöst und warum er ausgerechnet in diesem WM-Finale so präsent ist, wird klar, wenn man sich die WM-Historie der Argentinier genauer anschaut.

Der erste Triumph der Argentinier 

Nachdem es Argentinien bei der allerersten WM im Jahr 1930 sogar bis ins Finale geschaffen hatte, scheiterten sie dort an Uruguay. Bis es Argentinien erneut ins Finale schaffte, vergingen 48 weitere Jahre. Im Jahr 1978 war es dann endlich so weit. Ausgerechnet bei der Heim-WM im eigenen Land schafften es die Argentinier erneut ins Finale und standen dort den Niederlanden gegenüber. Die Niederländer, die bereits bei der letzten WM im Jahr 1974 im Finale standen und dies gegen Deutschland verloren. Vier Jahre später in Argentinien verloren die Niederländer erneut und verhalfen Argentinien damit zum allerersten WM-Titel.

Der Stern des Diego Armando Maradona

Bereits im Jahr 1977, also ein Jahr vor dem großen WM-Triumph der Albiceleste, gab Diego Maradona mit nur 16 Jahren sein Debüt in der Nationalmannschaft. Für das Turnier wurde er, zu seiner Enttäuschung, damals allerdings nicht berücksichtigt. Dementsprechend entging ihm der erste WM-Titel seiner Karriere. Dass er es bei den nächsten Turnieren umso mehr wissen wollte, bewies er mit seinen Leistungen im Verein. Für eine damalige Rekordablöse von 7,3 Millionen US-Dollar ging Maradona zum FC Barcelona und zwei Jahre später für eine erneute Rekordablöse zum SSC Neapel.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnte man ihn endgültig als Weltstar bezeichnen und auch in der Nationalmannschaft war er mittlerweile eine feste Größe. Die unglaublichen Qualitäten Maradonas hatten sich zur WM 1982 endgültig in der Welt herumgesprochen, weshalb er von beinahe allen Gegnern in eine enge Manndeckung genommen wurde. Zumindest teilweise zeigte dies Wirkung und die Argentinier scheiterten bereits früh im Turnier gegen Brasilien. Unrühmliches Ende: Ein Platzverweis Maradonas kurz vor Schluss.

Die Hand Gottes

Bei der WM 1986 ist Maradona endgültig der beste Spieler seiner Generation. Maradona prägte dieses Turnier wie kein anderer Spieler jemals zuvor. Mit 5 Toren und 5 Vorlagen beförderte er Argentinien beinahe im Alleingang als Kapitän ins WM-Finale. Was sich jedoch im Viertelfinale gegen England abspielte, wird auf ewig in die Geschichtsbücher eingehen. Maradona erzielte den 1:0 Führungstreffer mit der Hand und sprach danach im Interview von der Hand Gottes. Das berühmteste Tor der Fußballgeschichte war geboren.

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Der zweite WM-Titel für Argentinien

Nur drei Minuten später erzielte Maradona das zweite Tor mit einem Dribbling von der Mittellinie. Das Tor wird im Jahr 2002 als Tor des Jahrhunderts gewählt. Auch Deutschland sollte in diesem Turnier Bekanntschaft mit Maradona machen. Im Finale traf die deutsche Mannschaft auf Argentinien, indem Maradona wenige Minuten vor Schluss das entscheidende 3:2 mit einem Steilpass vorbereitet. Argentinien ist erneut Weltmeister. Zwar schafften es die Argentinier sowohl 1990 als auch 2014 ebenfalls ins WM-Finale, scheiterten aber beide Male an Deutschland.

Messis Triumph: Der dritte WM-Titel für Argentinien in Katar

Im Jahr 2020 starb Maradona. Beim darauffolgenden Großturnier, der WM 2022 in Katar, dem ersten Turnier nach seinem Tod, hatten die Argentinier die einmalige Chance, ihre Legende nach seinem Tod mit dem ersten WM-Titel seit Maradonas WM-Triumph 1986 zu ehren und somit ein drittes Mal den Titel nach Argentinien zu holen. Am Ende führte Lionel Messi seine Albiceleste in einem verrückten und dramatischen Finale gegen Frankreich zum Titel. Argentinien führte zur Pause verdient 2:0, doch spät glich Frankreich durch einen Mbappé-Doppelschlag aus. Nach 90 Minuten stand es 2:2, nach 120 Minuten 3:3 - Messi und Mbappé trafen erneut - am Ende triumphierte Argentinien nach Elfmeterschießen mit 4:2 - und Messi, der zwei der drei Tore erzielte und insgesamt auf sieben Tore und drei Assists bei der WM kam, krönte seine Karriere mit dem WM-Titel. Und machte sich so wie eins Diego Maradona in Argentinien unsterblich.

Das WM-Finale Argentiniens gegen Frankreich im Überblick

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