Bei der französischen Nationalmannschaft brodelt es gewaltig. Nationaltrainer Didier Deschamps sorgte nämlich für Aufsehen, weil er Kapitän Kylian Mbappe nicht für die abschließenden Länderspiele nominiert hat.
In der UEFA Nations League gegen Israel am 14. November und gegen Italien am 17. November fehlt der Superstar von Real Madrid, obwohl er eigentlich fit ist. Bei den vergangenen Länderspielen stand Mbappe ebenfalls nicht im Kader, nun verzichtete Deschamps erneut auf den Stürmer.
Warum wurde Kylian Mbappe nicht für Frankreich nominiert?
"Ich habe Gespräche mit ihm geführt. Ich habe darüber nachgedacht und für diesen Lehrgang diese Entscheidung getroffen. Ich denke, es ist besser so", erklärte der Nationaltrainer bei der Verkündung des Kaders. Laut französischen Medienberichten ist das Verhältnis zwischen dem Trainer und Mbappe zerrüttet. Angeblich wolle Mbappe nicht mehr unter Deschamps für die Equipe Tricolore spielen.
Deschamps dementierte jedoch, dass Mbappe selbst abgesagt habe. Bei den vergangenen Spielen gegen Belgien und Israel im Oktober dieses Jahres hatte der Coach seinem Kapitän eine schöpferische Pause gegönnt, da dieser angeschlagen.
Kurz vor der Länderspielpause kam er jedoch für Real Madrid zum Einsatz und sorgte dann mit einem Trip nach Schweden währenddessen für Aufregung. Aus diesem resultierten Vergewaltigungsvorwürfe. Mbappe selbst geht mit seinen Anwälten dagegen vor, eine offizielle Bestätigung seitens der schwedischen Staatsanwaltschaft, dass er Teil der Ermittlungen sei, gab es bisher ohnehin nicht. Mbappe bezeichnete die Vorwürfe zudem als "fake news".
"Es hat nichts mit den Problemen abseits des Platzes zu tun, denn es gilt die Unschuldsvermutung", stellte Deschamps klar. Frankreichs Weltmeister von 1998, Bixente Lizarazu, schätzt die Maßnahme von Deschamps so ein: "Ich interpretiere es als eine Sanktion in Bezug auf das vorherige Trainingslager, die vorherige Einberufung. Als er sagte, er sei verletzt und dann für Real Madrid spielte und die Eskapade in Schweden hatte."
Getty Images
Fehlen von Mbappe: Frankreichs Verbandspräsident war informiert
Vorab wurde auch Philippe Diallo, Präsident des französischen Fußballverbandes FFF, über die Nichtnominierung informiert, wie er selbst gegenüber der L'Equipe bestätigte: "Als Didier diese Entscheidung, traf wurde ich informiert. Didier hielt eine Nominierung weder im Sinne des Spielers noch im Sinne des Teams aktuell für gut."
Diallo rechnet mit einer baldigen Rückkehr des Les-Bleus-Kapitäns. "Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich zurückkommen kann, um der französischen Nationalmannschaft das zu bringen, was er ihr schon so häufig gebracht hat. Er ist ein fantastischer Spieler, der gerade eine schwierige Zeit durchmacht, das kann passieren. Ich hoffe, dass er bald wieder sein bestes Level erreicht", sagte er.
Frankreich: Kader für die UEFA Nations League
| |
---|---|
Torhüter | Lucas Chevalier |
Mike Maignan | |
Brice Samba | |
Verteidiger | Jonathan Clauss |
Lucas Digne | |
Théo Hernandez | |
Ibrahima Konaté | |
Jules Koundé | |
Benjamin Pavard | |
William Saliba | |
Dayot Upamecano | |
Mittelfeld | Eduardo Camavinga |
Mattéo Guendouzi | |
N'Golo Kanté | |
Manu Koné | |
Adrien Rabiot | |
Warren Zaïre-Emery | |
Angriff | Bradley Barcola |
Kingsley Coman | |
Randal Kolo Muani | |
Christopher Nkunku | |
Michael Olise | |
Marcus Thuram |