Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht den Kader-Umbruch bei Borussia Dortmund "zu mehr als 50 Prozent abgeschlossen", er sieht aber zumindest auf einer Position noch akuten Handlungsbedarf. "Auf der Neun, das ist ganz klar. Da müssen wir eine Lösung finden", sagte Watzke in einer Medienrunde am Dienstag. Der Verein sei dabei, "Alternativen auszuloten, wir haben zwei, drei ganz gute Ideen". Ob ein aufstrebendes Talent oder ein erfahrener Stürmer: "Oberste Priorität ist, dass er Tore schießt", sagte Watzke. Der bisherige BVB-Torjäger Erling Haaland wird zu Manchester City wechseln.
Bei den bisherigen Sommer-Transfers hat der BVB auch eine neue Blockbildung in der Nationalmannschaft im Auge gehabt. "Wir hatten das Gefühl, dass wir wieder mehr deutsche Nationalspieler haben wollen. Ich hatte Bundestrainer Hansi Flick das schon angekündigt", sagte Watzke.
Es gehe aber mehr darum, "eine neue Hierarchie aufzubauen. Wenn es dann deutsche Nationalspieler sind, ist das ein bisschen leichter, weil die die Notwendigkeit vielleicht ein bisschen mehr erkennen und sich nicht erst assimilieren müssen". Der BVB hat die Nationalspieler Nico Schlotterbeck (SC Freiburg), Karim Adeyemi (RB Salzburg) und Niklas Süle (Bayern München) verpflichtet.
Watzke spricht sich gegen Playoffs aus
"Es war der Zeitpunkt für einen Umbruch, neue Reibung, neue Reizpunkte", betonte Watzke. Er warnte aber davor, "uns jetzt wieder in eine Euphorie reinzureden. Wir müssen allen Zeit geben: Die Hälfte der Mannschaft ist neu, wir haben Edin Terzic als neuen Trainer - das geht nicht von heute auf morgen".
Play-offs zur Meisterermittlung bleiben für den deutschen Fußball laut Watzke in absehbarer Zeit keine Option: "Damit löst du gar nichts. Wenn man sich solch einer Sache nähert - und da ist im DFL-Präsidium keine Sekunde drüber gesprochen worden - , dann musst du es ganz hart machen", sagte Watzke: "Es müssen nach 34 Spieltagen weiterhin die Europapokal-Teilnehmer feststehen. Dann muss der Erste gegen den Vierten spielen, der Zweite gegen den Dritten, eine Woche später das Finale."
Dies aber, so Watzke, sei selbst angesichts von zehn Meistertiteln für Bayern München in Serie eine Ultima Ratio: "Wenn Bayern noch fünf Jahre in Folge Meister wird. Dann kannst du vielleicht darüber reden."