DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke sieht nach dem gescheiterten Plan eines Investoren-Einstiegs in den deutschen Profifußball eine Abspaltung zwischen 1. und 2. Liga keineswegs als gebannt an. "Die 1. Liga hat nach meiner Kenntnis mit 13:5 für einen Investoren-Einstieg gestimmt. Heißt: mehr als zwei Drittel", sagte der Klubchef von Vizemeister Borussia Dortmund im Interview mit der Bild am Sonntag.
Man habe diesen Prozess angestoßen, "um die Auslandsvermarktung nach vorne zu treiben – natürlich ein Kernanliegen der Erstligavereine. Wenn nun also die 1. Liga das Gefühl hat, dass die 2. Liga am Ende den Ausschlag gibt über Dinge, die hauptsächlich die Bundesliga betreffen, dann gibt es vielerorts ein Störgefühl. Das will ich nicht kleinreden. Jetzt müssen wir gucken, ob wir diese Wogen glätten können ...", so der 63-Jährige.
Zum Thema Abspaltung bemerkte der BVB-Boss: "Das ist ausdrücklich nicht mein persönlicher Wunsch. Eine Trennung der beiden Ligen kann immer nur die Ultima Ratio sein."
Das Thema Investor sei jetzt erst mal vom Tisch, "die potenziellen Investoren sind über die Vorgänge ohnehin schwer irritiert", betonte Watzke: "Nächste Woche ist Präsidiumssitzung und schon jetzt ist klar, dass die wirtschaftliche Situation deutlich weniger bequem wird. Alles Weitere gehört erst mal nicht in die Öffentlichkeit."