Es ist ein Poker, der nicht besser bei der gerade stattfindenden WSOP in Las Vegas laufen könnte. Kylian Mbappe und PSG, Kylian Mbappe und Real Madrid, und die beiden mächtigen Klub-Bosse Nasser Al-Khelaifi und Florentino Perez. Es geht um Ruhm, Reichtum, darum, die Besten zu sein, die Besten unter Vertrag zu haben. In erster Linie aber um Reichtum, also, um Geld.
Seitdem Mbappe öffentlichkeitswirksam und unmissverständlich klargestellt hat, dass er seinen 2024 auslaufenden Vertrag nicht per Option bis 2025 verlängern wird, brennen in der Chefetage des französischen Meisters Paris St.-Germain die Lichter. Dass Mbappe im selben Atemzug angekündigt hat, die nächste Saison auf jeden Fall in Paris zu verbringen, wirkt auf den ersten Blick schlichtend und beruhigend. Ist es aber nicht. Das Gegenteil ist der Fall.
Al-Khelaifi stellt eine Frist auf
Denn so wird Mbappe, der geteilt mit Erling Haaland wertvollste Fußball-Profi der Welt, in einem Jahr ablösefrei. Paris hätte keine Möglichkeit, eine Ablösesumme für den Superstar zu kassieren. Ein Tatbestand, den Al-Khelaifi ausschließt. Der PSG-Präsident sagte am Mittwoch: "Unsere Position ist klar. Mbappe wird nicht ablösefrei gehen. Dass uns der beste Spieler der Welt ablösefrei verlässt, wird nicht passieren."
Das Problem nur dabei: Al-Khelaifi und PSG haben keinerlei Handhabe, das zu verhindern. Die Karten liegen einzig bei Mbappe. Ihm allein ist es überlassen, seinen Vertrag zu verlängern. Oder eben 2024 vertragslos zu sein - und selbst ein dickes Handgeld von seinem neuen Verein zu kassieren.
"Mbappe muss sich innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden", sagte Al-Khelaifi, und stellte einen Verkauf seines Stürmers noch in diesem Sommer in Aussicht: "Wenn er seinen Vertrag nicht verlängert, ist die Tür offen. Wir wollen, dass er bleibt, aber er kann nicht umsonst gehen. Das ist Fakt. Das wird niemals passieren."
Sollte Mbappe seine Klausel, die seinen Vertrag bis 2025 verlängert, nicht ziehen, hätte PSG bis zum 31. August Zeit, ihn zu verkaufen. Die Verhandlungsposition ist allerdings denkbar schlecht. Weder macht Mbappe Anstalten, seine Ankündigung, ins letzte Vertragsjahr zu gehen, zu revidieren. Noch dazu weiß alle Welt um die Vertragssituation des französischen Nationalmannschaftskapitäns. Warum jetzt noch hunderte Millionen Euro ausgeben, statt ein Jahr zu warten? Selbst Handgeld und Provisionen würden nicht ansatzweise so hoch ausfallen wie eine Ablösesumme.
PSG und Al-Khelaifi sind also die Hände gebunden. Und selbige dürften sie sich bei Real Madrid schon reiben. Schon im vergangenen Sommer sollen sich die Königlichen mit Mbappe einig gewesen sein, bis sich der 24-Jährige überraschend für eine Vertragsverlängerung bei PSG entschied (und auch da schon ein riesiges Handgeld für kassierte...).
Eine Verlängerung, die PSG ein Jahr später in ein ziemlich schlechtes Licht rückt. Und in eine miserable Ausgangsposition im Streit um die Dienste des wertvollsten Fußballers der Welt.