Begleitet von emotionalen Solidaritätsbekundungen für Stürmerstar Vinicius Junior hat sich Real Madrid in der spanischen Liga auf Platz zwei verbessert. Die Mannschaft um Toni Kroos gewann am drittletzten Spieltag mit 2:1 (1:0) gegen Rayo Vallecano und zog damit in der Tabelle an Atletico Madrid vorbei. Der Stadtrivale verspielte beim 3:3 (2:0) bei Espanyol Barcelona innerhalb von nur 15 Minuten eine 3:0-Führung.
Im Mittelpunkt des Real-Erfolgs stand aber Vinicius, der am Sonntag erneut rassistisch beleidigt worden war. Nun hängten die Fans im Bernabeu-Stadion ein riesiges Banner mit der Aufschrift "Wir alle sind Vinicius, es reicht" auf, die Spieler von Real und Rayo zeigten ebenfalls ein Spruchband: "Rassisten raus aus dem Fußball". Zudem trugen alle Madrilenen vor dem Anpfiff das Trikot des 22 Jahre alten Brasilianers, der neben Klubboss Florentino Perez auf der Ehrentribüne saß.
Die Rote Karte für Vinicius aus dem Skandalspiel beim FC Valencia wurde zwar annulliert, der 22-Jährige fehlte aber wegen Kniebeschwerden. Und wurde immer wieder mit "Vini, Vini"-Sprechchören gefeiert. Vinicius sah einen nur ganz kurz gefährdeten Pflichtsieg seiner Mannschaft, für Madrid trafen Karim Benzema (31.) und Rodrygo (89.). Raul de Tomas (84.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.
Hoffnung für Espanyol nach Comeback
"Vinicius geht es mental gut, all die Unterstützung, die er in den letzten Tagen erhalten hat, hat ihm gut getan. Wenn er nicht diese Beschwerden im Knie hätte, hätte er gespielt", sagte Real-Trainer Carlo Ancelotti: "In den letzten Tagen ist viel passiert und ich glaube, dass die Gesellschaft, nicht nur die Welt des Sports, sich etwas sehr Wichtiges bewusst gemacht hat. Das ist ein Schritt nach vorne und ich hoffe, dass dieses Thema schnell gelöst wird."
Saul Niguez (21.), Antoine Griezmann (44.) und Yannick Carrasco (46.) ließen nach dem Real-Spiel am späten Abend Atletico wie der sichere Sieger aussehen. Cesar Montes (64.), Joselu (75.) und Souza Vinicius (79.) sorgten jedoch für das Comeback des Außenseiters. Espanyol kann durch den Punktgewinn neuen Mut im Abstiegskampf schöpfen, als Tabellen-19. beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nur noch drei Punkte.
Außerdem hat der ehemalige Bundesliga-Torhüter Pepe Reina (40) nach einem Sieg in seinem 1000. Pflichtspiel als Profi weiter Hoffnungen auf die Qualifikation für die Champions League. Mit dem FC Villarreal gewann Reina am Mittwochabend mit 2:0 (2:0) gegen den FC Cadiz und verkürzte damit den Rückstand auf den Tabellenvierten Real Sociedad San Sebastian auf fünf Punkte. Reina hatte in der Saison 2014/2015 drei Spiele für den FC Bayern bestritten.