Der Video Assistant Referee sollte den Fußball gerechter machen, doch auch sechs Jahre nach seiner Einführung gibt es immer noch Diskussionen um die Technik, die den Schiedsrichtern eigentlich helfen soll. Es wird kritisiert, dass viele Szenen auch mit Hilfe des VAR nicht eimdeutig aufgelöst werden können und dass die Eingriffsschwelle des Video-Assistenten zu niedrig und zu unterschiedlich ist. Nichtsdestotrotz gibt es keine Anzeichen, den Video-Beweis wieder abzuschaffen.
WM 2022, Videobeweis: Gibt es den VAR bei der Weltmeisterschaft?
Und so wird es den Videobeweis natürlich auch bei der Weltmeisterschaft in Katar geben. In Doha wird es einen Video-Raum geben, in dem insgesamt sieben Personen sitzen und das Spiel an den Bildschirmen verfolgen. Der eigentliche Video-Assistent verfolgt das Spiel über die Hauptkamera und einen weiteren viergeteilten Bildschirm. Zudem hält er Kontakt zum Schiedsrichter auf dem Feld.
Dazu kommen drei Assistenten, die dem VAR zuarbeiten. Der erste Assistent übernimmt die Hauptkamera, wenn der VAR gerade eine andere Szene prüft. Der zweite Assistent ist nur für Abseitssituationen zuständig und der dritte Assistent schaut das TV-Bild und unterstützt bei Abseitsentscheidungen. Drei Operatoren sorgen zudem dafür, dass die Video-Schiedsrichter die richtigen Bilder für ihre Bewertung geliefert bekommen.
Insgesamt stehen 42 Kamerapositionen zur Verfügung. Dazu kommen zwölf Kameras für Abseitssituationen und 14 Kameras für die Torlinientechnik. Alles in allem ist dies eine ziemlich komplexe Angelegenheit, die ein perfektes Zusammenspiel zwischen allen Parteien erfordert.
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Die FIFA hat vier Situationen festgelegt, in denen der VAR eingreifen darf:
- Tore und Situationen, die zu einem Tor führen
- Strafstoßentscheidungen und Vorfälle, die einer solchen vorausgehen
- Vorfälle, die zu glatten roten Karten führen
- Bei einer Verwechslung von Spielern bei persönlichen Strafen wie gelben und roten Karten
Ein Eingriff soll erfolgen, wenn...
- ...es eine "klare, offensichtliche Fehlentscheidung" gab
- ...es eine "wichtige übersehene Situation" gab (zB ein nicht wahrgenommenes Handspiel)
Am Ende gilt aber, dass der Schiedsrichter auf dem Platz das letzte Wort hat. Er soll sich auch nur bei Schwarz-oder-Weiß-Entscheidungen auf den VAR verlassen. Im Zweifel hat der Referee immer noch die Möglichkeit, sich die Szene am Spielfeldrand selbst noch einmal anzuschauen.
Eine weitere Hilfe, die erstmals bei einer Weltmeisterschaft eingesetzt wird, ist die halbautomatische Abseitserkennung. Zwölf Kameras erfassen fortlaufend 29 Punkte jedes Spielers und ziehen nahezu in Echtzeit eine virtuelle Abseitslinie. Das verringert die Zeit, die es bedarf, um eine Abseitssituation zu prüfen. Auch dies ist immer wieder ein Kritikpunkt, wenn es um den VAR geht.
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