In der Formel 1 dominiert Red Bull momentan das Geschehen nach Belieben. Erst beim vergangenen Rennen in Miami untermauerte Weltmeister Max Verstappen seine aktuelle Vormachtstellung und stürmte vom neunten Startplatz aus zum Sieg. Selbst Teamkollege Sergio Perez, der den Niederländer zuvor in Baku das gesamte Wochenende über im Griff hatte, konnte nichts ausrichten.
Und dennoch ist bei Red Bull gerade nicht alles eitel Sonnenschein. Grund ist die Performance des B-Teams AlphaTauri. Der im italienischen Faenza beheimatete Rennstall ist von den gesteckten Zielen weit entfernt, vor allem Rookie Nyck de Vries tut sich bislang unheimlich schwer, sich an die Formel 1 anzupassen. Im teaminternen Vergleich mit dem Japaner Yuki Tsunoda liegt er derzeit weit zurück, zudem fabriziert der 28 Jahre alte Niederländer zu viele Unfälle.
Und das könnte Folgen haben. Denn wie italienische Medien berichten, sollen Red Bull und vor allem Motorsportberater Helmut Marko planen, de Vries schnell wieder vor die Tür zu setzen, sollte er sich bei den kommenden drei Events nicht deutlich steigern. Demnach sei man von seinen bisherigen Leistungen enttäuscht.
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Formel 1: Comeback für Daniel Ricciardo?
Als Ersatz wird bereits Daniel Ricciardo genannt, der bei Red Bull und auch AlphaTauri aktuell Reservefahrer ist. Der Australier hatte nach seinem Abschied von McLaren Ende der vergangenen Saison für 2023 kein Stammcockpit mehr gefunden. Befeuert wurden die Gerüchte durch den Fakt, dass Ricciardo in AlphaTauris Fabrik in Faenza zu einer Sitzanpassung war. Dies gehört allerdings auch für Ersatzfahrer zur Routine, schließlich müssen diese im Fall der Fälle sofort bereit sein, sollte einer der Stammpiloten verhindert sein.
Ob Ricciardo tatsächlich der bevorzugte Kandidat wäre, bleibt aber abzuwarten. Denn eigentlich ist AlphaTauri als Entwicklungsteam für junge Fahrer aus dem Red-Bull-Kader gedacht, nicht als zweite Chance für Altstars. Daher käme womöglich der Neuseeländer Liam Lawson, der aktuell in der japanischen Super Formula unterwegs ist, eher infrage. Noch aber hat de Vries sein Schicksal in der eigenen Hand.
Der Vorteil des ehemaligen Formel-E-Weltmeisters: Mit Imola, Monaco und Barcelona kommen nun Strecken, die er bereits aus vorherigen Rennserien kennt. Bislang in dieser Saison gastierte die Formel 1 ausnahmslos auf Strecken, die für den Niederländer absolutes Neuland waren. Möglicherweise kann de Vries sein Potenzial jetzt zeigen. Die Luft, so viel scheint klar, wird dünner für ihn.