Zwei Millionen Dollar! So viel haben die Unfälle von Mick Schumacher seinen Ex-Rennstall 2022 in der Formel 1 gekostet. Das rechnet zumindest Teamchef Günther Steiner in seinem Buch "Surviving to Drive", das Ende April erscheint, vor.
Der Times liegen bereits Auszüge aus dem Buch vor. Dabei wird klar, dass es vor allem ein Unfall war, der endgültig zur Trennung von Schumacher und Haas geführt haben könnte. Denn in der Phase, in der Gespräche um die Zukunft geführt wurden, crashte Schumacher Anfang Oktober in Suzuka – unbedrängt im Regen, im Training. Ein Unfall, der laut Steiner alleine 700.000 Dollar gekostet hat.
"Es ist auf der verf*** In-Lap passiert. Auf der In-Lap!", schreibt Steiner zu der Szene. "Natürlich war es sehr nass auf der Strecke, aber kein anderer hat es geschafft, auf dem Weg zurück an die Box ein Auto zu verlieren. Wir haben nach fünf Minuten ein Auto verloren und mussten ein neues bauen."
Steiner: "Das ist lächerlich"
Steiner lässt dann recht deutlich durchblicken, dass der Unfall nicht nur Haas, sondern wohl auch Schumacher teuer zu stehen kam. "Ich kann keinen Fahrer haben, dem ich nicht zutraue, ein Auto sicher durch eine langsame Runde zu bringen. Das ist lächerlich. Wie viele Leute hätten wir für 700.000 US-Dollar einstellen können? Und jetzt muss ich das Geld irgendwo finden."
Steiner fand wenige Wochen später einen neuen Fahrer: Nico Hülkenberg nimmt in dieser Saison den Platz von Schumacher bei Haas ein, der 24-Jährige ist als Ersatzfahrer bei Mercedes untergekommen und will 2024 wieder einen Stammplatz in der Motorsport-Königsklasse haben.
Ralf Schumacher: "Michaels Präsenz hätte schon genügt"
Übrigens: Es gibt nicht wenige, die glauben, dass die Anwesenheit von Papa Michael Schumacher einen Unterschied gemacht hätte. Denn die "Abrechnung" in seinem Buch ist nicht das erste Mal, dass Steiner Schumacher öffentlich harsch kritisiert, zwischenzeitlich hatte Steiner ihn regelrecht auf dem Kieker. "Wenn mein Bruder vor Ort gewesen wäre, hätte sich Günther Steiner oft anders verhalten. Ich glaube einfach, Michaels Präsenz hätte schon genügt", sagte Micks Onkel Ralf Schumacher bei f1-insider. Allerdings ist Michael Schumacher seit seinem schweren Skiunfall 2013 aus der Öffentlichkeit verschwunden, er wird von seiner Familie abgeschirmt.
Ähnlich wie Ralf Schumacher sieht es auch AlphaTauri-Teamchef Franz Tost: "Wäre sein Vater an seiner Seite gewesen, dann wäre Mick hundertprozentig noch in der Formel 1“, sagte der Österreicher bei Sport1: "Allein wegen Michaels Persönlichkeit wäre das alles anders gelaufen. Er hat einen Platz in der Formel 1 verdient."