Sebastian Vettel (36) will sich nach seinem Karriere-Ende konsequent von der Formel 1 abnabeln - und nimmt sich dabei Stefan Raab (56) zum Vorbild. Die Königsklasse des Motorsports sei "16 Jahre lang mein Lebensinhalt" gewesen, sagte der viermalige Weltmeister im Interview mit dem Spiegel . "Jetzt habe ich insgeheim die Erwartung an mich selbst, auch ohne Formel 1 klarzukommen - als würde ich einen Entzug machen."
Vorbild seien dabei Menschen, "denen es gelungen ist, einfach abzutauchen und den nächsten Schritt im Leben zu gehen" - wie etwa TV-Moderator und Produzent Stefan Raab. "Der war so omnipräsent in der deutschen Fernsehlandschaft, hat angekündigt aufzuhören – und dann war praktisch von heute auf morgen Ruhe", sagte Vettel.
"Jetzt müsste man ihn fragen, ob er damit glücklich ist oder nicht. Aber ich finde es zunächst einmal bewundernswert, wenn sich jemand aus der öffentlichen Beobachtung so weit löst, dass man das Gefühl hat: Der ist davon nicht abhängig geworden. Gerade im Sport ist diese Gefahr groß."
Letztes Rennen Mitte November
Grundsätzlich trenne Vettel schon jetzt den Beruf und das Privatleben: "Ich habe keine Bilder von mir zu Hause an der Wand, keine Trophäen ausgestellt. Ich habe eine Menge anderer Interessen, auf die ich mich freue. Und zu Hause mit drei Kindern wird es sowieso nie langweilig."
Einen Comeback-Versuch in Zukunft würde Vettel zwar dennoch "gerne" komplett ausschließen, "aber das kann ich nicht. Keine Ahnung, wie ich in ein, zwei Jahren ticke. Ich wünsche mir allerdings, dass ich auch in zwei Jahren noch sage: Nein danke, ich brauche das Rennfahren nicht mehr."
Zwischen 2010 und 2013 hatte Vettel vier WM-Titel mit Red Bull gewonnen, mit 53 Grand-Prix-Siegen ist er der erfolgreichste Fahrer hinter Lewis Hamilton (103) und Michael Schumacher (91). In dieser Saison fährt Vettel mit Aston Martin bloß im Mittelfeld, nach den Rennen in Brasilien (13. November) und Abu Dhabi (20. November) beendet er seine Karriere.